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Männer-Freundschaften


Nach dem DSC Arminia sind sie die Besten im Bielefelder Westen. Der Durchmarsch von der Kreisliga C bis in die Verbandsliga in der Rekordzeit von fünf Jahren fand überall großen Anklang und nötigte den Dornberger »Machern« um Präsident Willy Epke, Vizechef Hans-Hermann Gockel und Teammanager Hans-Werner Freese den nötigen Respekt ab. Doch jetzt droht diese Allianz in der Vorstandsetage endgültig zu zerbrechen, nachdem sich




das Trio im Frühjahr spaltete und sich die Herren offensichtlich nicht mehr »grün« waren. Aus den Teamspielern wurden Solisten, sehr zum Leidwesen der Mannschaft, die in der neuen Umgebung derzeit am Tabellenende herumdümpelt.
Im Rausche des Erfolges klopften sich die Vorständler des TuS Dornberg gegenseitig auf die Schultern getreu dem Motto: Immer höher, immer besser, immer weiter. Da konnten die »Machtmenschen« Epke und Gockel schon mal den Überblick verlieren. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass der »Fußball-Arbeiter« Freese plötzlich zum Saisonbeginn nicht mehr mit im Boot saß. Erst als die Wogen der rauhen Verbandsliga-See über die erfolgsverwöhnten Aufsteiger hereinbrachen, wurde »Lotse« Freese wieder inthronisiert.
Was gemeinhin beim TuS Dornberg als »einstimmiger Vorstandsbeschluss« bezeichnet wurde, muss derweil angezweifelt werden. Wer nur noch über die Presse miteinander kommuniziert, hat sich in der Tat auseinander gelebt. Die Besten im Westen müssen ernsthaft aufpassen, dass ihr einst so stolzes Schiff nicht wieder untergeht. Für »Hahnenkämpfe« ist in einem Fußballverein kein Platz. Die Beteiligten sollten sich auf ihre anfänglichen »Männer-Freundschaften« besinnen. Werner Jöstingmeyer

Artikel vom 27.10.2004