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Rauchmelder warnt Frau
mit kleinen Kindern

Haus nach Feuer im Erdgeschoss unbewohnbar

Von Andreas Eickhoff
Gütersloh-Spexard (WB). Rauchmelder retten Leben. Als sich eine 34-jährige Frau am Sonntagabend mit ihren beiden Töchtern (2,5 Jahre und sieben Monate) im Badezimmer des Obergeschosses ihres erst vor einem Jahr bezogenen Hauses aufhielt, gab plötzlich der Rauchmelder im Flur Alarm. Nachdem ihr Mann kurz zuvor zur Arbeit gefahren war, hatte sich im Wohnzimmer unbemerkt ein Feuer entfacht.

Die Frau schnappte sich ihre beiden Kinder und konnte mit ihnen unverletzt das Haus verlassen. Das war noch tags zuvor in Rheda den sechs Bewohnern eines Hauses nicht gelungen (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
»Ohne den Alarm des Rauchmelders wäre die Hausbewohnerin erst später auf den Brand aufmerksam geworden und hätte sich und ihre Kinder sicherlich nicht unverletzt retten können«, erklärt die Gütersloher Polizei. Auch für Pressesprecher Wolfgang Hildebrandt sind die Ereignisse vom vergangenen Wochenende Grund genug, die Forderung von Ende August zu bekräftigen, dass Rauchmelder endlich gesetzlich vorgeschrieben werden.
Um 19.44 Uhr erreichte die Kreisleitstelle der Feuerwehr der Notruf, dass am Hüttenbrink ein Haus brenne. Sofort wurden die Löschzüge Spexard, Avenwedde und Gütersloh alarmiert, ferner rückte der Zug der hauptamtlichen Wache aus. Als die ersten Kräfte eintrafen, quoll der dichte, schwarze Qualm bereits aus dem rückwärtigen Wohnzimmerfenstern. Nur unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten konnten die Feuerwehrleute in das Haus. Wegen des schönen Wetters hatte die Frau die Fenster zum Lüften geöffnet. Durch den zusätzlichen Sauerstoff konnte sich der Brand außergewöhnlich schnell verbreiten. »Das Wohnzimmer stand fast im Vollbrand«, berichtet ein Feuerwehrmann nach dem Einsatz. Schlimmeres habe man in letzter Sekunde verhindern können. Unter Leitung von Stadtbrandmeister Joachim Koch konnten die 55 Feuerwehrleute die Flammen rasch unter Kontrolle bringen und ablöschen.
Dennoch wurde durch den Ruß das gesamte Gebäude unbewohnbar. In jedem Raum des Neubaus bedeckt ein feine, schwarze Schicht die Möbel und die Böden, so dass das Haus bis auf weiteres nicht mehr zu nutzen ist. Das Löschwasser tat sein übriges. Brandursache ist nach ersten polizeilichen Erkenntnissen ein technischer Defekt an einer Steckdose. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt.

Artikel vom 26.10.2004