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Menschen in
unserer Stadt
Erika Dux
AWO-Ehrenamtliche

»Willst du einheiraten«, fragte Fritz Dux 1961 seine Erika. Die, gerade 23 Jahre jung, wollte. Folglich heiratet sie nicht nur ihre große Liebe und damit in die Familie Dux ein, sondern auch in die Arbeiterwohlfahrt. Denn die AWO prägt deren Leben.
»Mein Schwiegervater Ernst war in Altenhagen AWO-Ortsvereinsvorsitzender und hatte es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, den vielen Flüchtlingen zu helfen«, erinnerte sich Erika Dux jetzt im Erzählcafé des »Treffpunkt Alter« in Brackwede. Deshalb habe er 1959 erstmals das große AWO-Fest »Hab' ein Herz« in Altenhagen organisierte, dessen Erlös bedürftigen Menschen zugute kam.
Um das realisieren zu können, brauchte Dux nicht nur die Unterstützung seiner eigenen Familie, sondern auch die vieler weiterer ehrenamtlicher Helfer. Und damit trat die AWO ins Leben der jungen Frau. Ob sie bei »Hab' ein Herz« mithelfen könne, fragte der Ortsvereinsvorsitzende die 21-Jährige. »Wenn er Hilfe brauchte, bat er immer junge Menschen - und die sagten meistens ja«, erklärt Erika Dux.
Natürlich sagte auch sie zu, half in Folge kräftig bei allen AWO-Aktivitäten mit und - lernte Ernst Dux' Sohn Fritz näher kennen. Was dann passierte: siehe oben. »Ich habe es nie bereut, ja gesagt zu haben«, meint die inzwischen 65-Jährige. In diese Aussage schließt sie sowohl die Entscheidung für ihren Ehemann als auch das Ehrenamt ein, für das sie sogar ihren Beruf als Sekretärin in der Grundschule Altenhagen aufgab.
Zwar hatte sie jahrelang die Familie mit den drei 1962, 1965 und 1968 geborenen Kindern, Haushalt, Beruf und Ehrenamt bei der AWO unter einen Hut bekommen - aber als der Schwiegervater 1976 starb und ihr Ehemann dessen Aufgaben als Ortsvereinsvorsitzender in Altenhagen übernahm - »da habe ich als erstes meinen Job aufgegeben«, sagt Erika Dux.
»Denn er brauchte für diese Aufgabe ganze Unterstützung.« Was sie dadurch an Zeit »einsparte«, das setzte sie allerdings viele Jahre lang bei der AWO wieder ein: als stellvertretende Bezirks- und Kreisvorsitzende. Doch seit dem Frühjahr lässt es Erika Dux langsamer angehen und kümmert sich nur noch um die Finanzen »ihres« Ortsvereins.Annemargret Ohlig

Artikel vom 27.10.2004