Tenor Simeon Esper hörte erst als Student seine allererste Oper
Von Burgit Hörttrich und Bernhard Pierel (Foto) Bielefeld (WB). Richard Wagner ist sein absoluter Lieblingskomponist und in Bayreuth auf dem Grünen Hügel zu singen wäre ein Traum für ihn. Aber auch jetzt, in Bielefeld, ist Simeon Esper überglücklich. Als Gast sang er in der letzten Spielzeit den David in »Die Meistersinger«, im »Fliegenden Holländer« - Premiere ist am 31. Oktober in der Oetkerhalle - ist der 31-Jährige der Steuermann.
Am Theater Bielefeld hat Simeon Esper sein erstes festes Engagement überhaupt. In Michigan geboren wollte Simeon Esper eigentlich Lehrer werden. An der Universität hörte er dann zum ersten Mal in seinem Leben eine Oper. »Von da an war ich verloren,« erzählt Esper, der hervorragend Deutsch spricht. Er hatte bereits in Chören mitgesungen, wusste, dass er »eine ganz gute Stimme« hatte und entschloss sich, Gesang zu studieren - zunächst in Florida, die letzten drei Jahre lebte und arbeitete er in New York. In Manhattan lernte er auch seine deutsche Freundin kennen. »Daher die Sprachkenntnisse,« so Simeon Esper. Sänger zu sein, das sei sein Traumberuf. In den USA habe er mehrere Angebote gehabt, wie dort üblich jeweils für ein paar Monate. Er räumt ein: »Zuerst war es eine schwere Entscheidung, aber ich bin froh in Bielefeld zu sein - zum ersten Mal in meinem Berufsleben weiß ich hier, wo ich in ein paar Monaten sein werde.« Simeon Esper verfügt über ein umfangreiches Repertoire auch italienischer Opern. Die italienische Sprache perfekt sprechen zu können, das sei sein »nächstes Projekt«. Er sei »sehr zufrieden« mit dem Verlauf der Proben für »Der fliegende Holländer«, fühle sich vom Ensemble aufgenommen und akzeptiert. Beim »Festlichen Auftakt« sprang Simeon Esper für den erkrankten Luca Martin ein, hatte nur ein paar Stunden Vorbereitungszeit. Er meint: »Besser, als wenn ich Tage zuvor davon gewusst hätte. So hatte ich keine Zeit, nervös zu sein.« Sein Vater sei zur Premiere der »Meistersinger« eigens aus Michigan nach Bielefeld gekommen, werde sicher noch zu einer weiteren Premiere anreisen. Simeon Esper: »Er ist inzwischen auch ein großer Opern-Liebhaber.« Esper singt in der laufenden Spielzeit unter anderem in »Fidelio«, »Alcina« und »Arabella«. Und muss sich zurzeit zweiteilen: Der Tenor steht auch noch in Bonn auf der Opernbühne. Das mache ihm nichts aus. Simeon Esper: »Ich reise sehr gern.«
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