Von Michael Delker Gütersloh-Avenwedde (WB). Avenwedde bekommt ein eigenes Kaufhaus. Nachdem die Post AG vor mehr als einem Jahr ihre Filiale in dem Gütersloher Ortsteil geschlossen hat, nimmt sich jetzt Marion Würms-Mense der leer stehenden Immobilie an. Zum 15. November eröffnet die Unternehmerin dort das »Kleine Kaufhaus«.
Marion Würms-Mense ist in Avenwedde keine Unbekannte. Nur einen Steinwurf von der ehemaligen Post-Filiale entfernt betreibt die 40-Jährige an der Avenwedder Straße das Kosmetikinstitut und Nagelstudio »Art of Beauty«. Wie sie auf die Idee gekommen ist, ein Kaufhaus in »Bonewie« zu gründen? »Ganz einfach«, lächelt die Unternehmerin, »weil es hier noch keines gibt.« Die Avenwedder Post-Filiale war zum 30. August 2003 dichtgemacht worden (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Die Aufgaben der Post übernahm damals die Lotto-Toto-Annahmestelle von Margret Hessler an der Osnabrücker Landstraße. Die ehemalige Post-Filiale, in der die Avenwedder 40 Jahre lang Briefe und Pakete aufgeben konnten, wurde seitdem nicht mehr genutzt. Das soll sich jetzt ändern. Zwar versprühen die Räume derzeit noch den grauen Charme einer Behörde, doch bis zum 15. November will Marion Würms-Mense das Geschäft so hergerichtet haben, dass sich die Kunden des »Kleinen Kaufhauses« wohl fühlen. Gestern inspizierte sie mit Mitarbeiterin Elke Kleinemas bereits die ehemalige Schalterhalle der Avenwedder Post-Filiale. Wenn das Geschäft eingerichtet ist, erwartet die Avenwedder ein bunter Gemischtwarenladen. Die 40-jährige Kauffrau will Spiel- und Schreibwaren, Geschenkartikel, Haushaltswaren, Kindertextilien, Parfüm, Kosmetik, Bilder und Spiegel anbieten. »Besonders wollen wir Kinder und Jugendliche ansprechen«, berichtet Marion Würms-Mense, die sich hierfür etwas Besonderes einfallen ließ. In den ersten zwei Wochen nach der Eröffnung will sie einen Malwettbewerb veranstalten. Wer die alte Post mit Buntstiften aufs Papier bringt, kann attraktive Preise gewinnen. Insgesamt stehen im »Kleinen Kaufhaus« 178 Quadratmeter zur Verfügung. Drei Mitarbeiter werden sich um das Geschäft kümmern, das Kosmetikinstitut auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird fortgeführt. Auf die alte Post hatte Marion Würms-Mense bereits seit längerer Zeit ein Auge geworfen. Zum einen, weil das Gebäude für ihr Vorhaben groß genug ist, zum anderen, »weil es ein Haus mit Geschichte ist. Das interessiert mich.« Hinzu komme, dass es genügend Parkplätze gebe und auch eine Bushaltestelle vorhanden sei. Angst vor der anhaltenden Konsumflaute im deutschen Einzelhandel hat die Avenwedder Unternehmerin nicht. »Man kann nicht darauf warten, bis alles besser wird«, meint Marion Würms-Mense optimistisch, »manchmal muss man auch etwas dafür tun.«
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