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Meyer mit Bänderriss - DSC will nachbessern


Düsseldorf (WB/dis). Wie ein begossener Pudel hockte Manuel Meyer auf der Tribüne des Paul-Janes-Stadions, zum Lächeln war ihm nicht zumute. Soeben hatte seine Mannschaft, Arminias Amateure, 1:3 in Düsseldorf verloren. Meyer tat die Niederlage weh. Obwohl, oder gerade weil er nicht mitspielen konnte. Im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel verletzte sich Meyer böse. Diagnose: Bänderriss.
»Ausgerechnet Julian Loose, mit dem ich mich super verstehe, hat mich gefoult. Dazu bin ich auch noch übel umgeknickt«, berichtete Meyer von dem unglücklichen Trainingsunfall. Dass Meyer trotz der Verletzung die Reise ins Rheinland mit antrat, ist ein Indiz für intakten Bielefelder Mannschaftsgeist. Und dass sich Meyer trotz allem auch noch für Arminias Torschützen Loose freute, ein weiteres. Dennoch: Looses 1:0 darf nicht darüber hinweg täuschen, dass er, beispielhaft für viel zu viele andere im DSC-Team, mit zunehmender Spieldauer rapide abbaute. Dem ein oder anderen der ganz jungen Spieler in einer ohnehin wenig routinierten Mannschaft kullerten nach der Niederlage gar Tränen übers Gesicht. »Die Jungs leiden unter der Situation«, gab Trainer Walpurgis preis.
Bitter für Bielefeld, dass die erfahrenen Maric und Porcello dem wackeligen Gästespiel keinen Halt geben konnten. Zwischen Mittelfeld und Angriff klaffte eine große Lücke, die zu schließen den viele Fleißpunkte sammelnden Ferhat Cerci allein überforderte.
DSC-Geschäftsführer Sport, Thomas von Heesen, hat in Aussicht gestellt, für Zeljko Radovic, dessen Vertrag mit Arminia aufgelöst wurde, einen Ersatzmann zu beschaffen. »Ein Schnellschuss bringt uns nicht weiter. Ich gehe davon aus, dass erst im Winter jemand kommen wird«, sagte Maik Walpurgis. Ein Kandidat ist Philipp Schmalenbrock (22) vom SV Emsdetten, den Walpurgis im Oberligaspiel unlängst gegen Fichte Bielefeld beobachten ließ. Der Trainer: »Dem traue ich sogar zu, in der Bundesliga zu spielen.«
Ob der DSC möglicherweise mehr als einen Spieler nachverpflichtet, hänge, so Walpurgis, davon ab, wie sich die Zukunft von Henning Grieneisen (Verdacht auf Innenbandanriss) und Finn Holsing gestalte, die beide fleißig an ihrer Profikarriere basteln.

Artikel vom 25.10.2004