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»Berlin hat unsere
Schwachstelle genutzt«

Basketball 2. Liga: SV Brackwede verliert 57:82

Bielefeld (WB/fbr). Nach dem Auswärtssieg in Jena waren alle optimistisch und zuversichtlich, dass es am Samstagabend mit dem ersten Heimsieg klappt. Doch nach 40 Minuten war die Hoffnung gestorben, hatten die Brackweder Basketballerinnen das Match gegen den BBC Berlin mit 57:82 (35:40) verloren.

»Die waren einfach cleverer, erfahrener und routinierter. Sie haben eiskalt immer wieder unsere Schwachstelle geschickt genutzt. Das hat meine Mannschaft regelrecht zermürbt und ihr die Moral geraubt. Deswegen sind wir im Schlussviertel auch regelrecht eingebrochen«, analysierte der Brackweder Trainer Jens Marten sichtlich gefasst die Niederlage seiner Mannschaft.
Während der 40 Minuten war Marten längst nicht so abgeklärt, hatte er im Rahmen seiner Möglichkeiten alles versucht, um seine Damen in die Erfolgsspur zu bringen. Der Coach trommelte bei Fehlern seiner Truppe nicht nur vor Verzweiflung an das Tor des Geräteraumes, sondern versuchte mit verbalen Kommandos oder mit Spielerwechsel sein Team positiv zu beeinflussen. Alles vergebens. Berlin spielte seinen Stiefel locker runter und der Aufsteiger fand dagegen nie ein Mittel.
Die Gäste von der Spree verstanden es meisterhaft, mit gekonnten Dribblings in die Zone vorzudringen, um dann unter dem Korb die Lufthoheit auszuspielen, die sie besaßen. Auch die Umstellung von der Mann- auf eine Zonendeckung brachte nicht den gewünschten Effekt. Zwar konnte die SVB die Dribblings in die Zone etwas einschränken, doch jetzt machten die Berlinerinnen über die zweite Wurfoption ihre Punkte. Wenn die Würfe von den Flügelpositionen nicht ihr Ziel fanden, dann kamen die Gäste über den Rebound zu ihren Punkten. »Unsere Reboundquote lag knapp über Null. Damit kann man einfach kein Spiel gewinnen«, meinte Trainer Marten.
Auch nicht mit den zahlreichen individuellen Ballverlusten, die sich die Gastgeberinnen erlaubten. Überhaupt fehlte den Offensivbemühungen der SVB der »Durchblick«. Da wurde das Spiel nicht gelesen und das Team blieb blind, was die Passwege betraf. Da wurde gegen die Manndeckung der Berlinerinnen zu viel gedribbelt und sich zu wenig bewegt. »Einfach zu statisch«, bemerkte Trainer Marten folgerichtig. Eine weitere negative Begleiterscheinung war die fehlende konstante Wurfquote. Die hatte eigentlich nur »Jenny« Ciric, die mit 19 Punkten (vier Dreier) die beste Brackweder Scorerin war.
Hoffnungen auf den ersten Heimsieg konnten die knapp 120 Zuschauer eigentlich nur im zweiten Viertel haben. Da führte der Aufsteiger sogar mit 22:16 (13.). Allerdings stellte sich die nötige Ruhe und Selbstsicherheit nicht ein. Schon drei Minuten später war der kurze Zwischenspurt wieder verpufft, stand es 27:27. Nach der letzten SVB-Führung (29:27), hatte Berlin den Bogen raus, wie die SVB zu knacken ist. Die Gastgeberinnen versuchten alles, doch der BBC hatte sofort die Antwort. Das zermürbte die Moral der Brackwederinnen, die sich nach einer 0:10-Serie zu Beginn des letzten Viertels (von 49:59 auf 49:69) ihrem Schicksal (zweite Heimniederlage) ergaben.
Jetzt folgt das Auswärtsspiel beim punktlosen Mitaufsteiger BG Rotenburg Scheeßel.
SV Brackwede: Ciric (19/4), Blank (16), Beermann (6), Landgraf (5), Nolden (4), Starcke (2), Stiller (2), Wiebesiek (2), Pareigis (1). Die Viertel: 14:14, 21:26, 14:19, 8:23.

Artikel vom 25.10.2004