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Holtmann sauer: »Keine Disziplin«

Handball-Regionalliga: HSG Schwerte-Westhofen - HSG Bielefeld 30:28

Bielefeld (WB/jm). Lange Gesichter im Lager des Handball-Regionalligisten HSG Bielefeld: Nach dem 28:30 (11:14)-Rückschlag beim Vorletzten HSG Schwerte/Westhofen war Trainer Heiko Holtmann total sauer und enttäuscht. »Sicher kann man verlieren. Aber entscheidend ist das Wie«.

Und in dieser Angelegenheit ging Holtmann mit seinen Schützlingen hart ins Gericht. »Das ist nicht jugendlicher Leichtsinn, sondern das hat was mit Disziplin zu tun, mit der Auffassung eines Handballspiels. Mehrere Leute haben nicht kapiert, worauf es im Handball ankommt«. Weil sein Kollektiv der Meinung war, immer nur eine gute Aktion in Angriff und Abwehr zeigen zu müssen, um danach wieder »rumzudaddeln«, erhielt es die verdiente Quittung in Form der vierten Saisonniederlage.
Nach verschlafenem Start (5., 1:3) spielten die Bielefelder 20 Minuten lang den Handball, den sie in der Woche einstudiert hatten und in Schwerte umsetzen wollten. »Wir haben kompakt und sehr beweglich in der Abwehr gestanden und Tempo nach vorne gemacht«, lobte Holtmann. Konsequent gespielt wurde die schnelle Mitte. »Wir haben das Spiel total diktiert«. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel lag die HSG Bielefeld mit 14:8 vorne und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein noch höheres Polster verschenkt.
Wie gewonnen, so zerronnen. Über 11:14 und 14:14 kämpfte sich Schwerte-Westhofen ins Spiel zurück und wurde von den leichtfertig agierenden Gästen mit zahlreichen Geschenken bedacht. Fortan blieb es eng. 16:15, 18:17, 19:19, 20:21, 22:22, 23:24 bis zum 26:29 (55.). Eine offensivere Deckungsvariante wurde nun mit zwei Ballgewinnen belohnt, die Lars Deppe aus der Mitte mit dem 27:29 und 28:29 verwertete. Martin Timmer konnte Schwertes letzten Wurf 15 Sekunden vor Schluss zwar parieren, doch der Abpraller landete beim Gegner - 28:30.
»Jeder Einzelne hat es in diesem Spiel an Regionalligaformat missen lassen«, grollte Holtmann, der das »sehr ärgerlich und unerklärlich« fand. Nach sieben Spieltagen ist die HSG Bielefeld mit 6:8 Zählern endgültig bis auf weiteres im Niemandsland verschwunden. Und am kommenden Montag (1.11., 18 Uhr) stellt sich der Tabellenzweite ASV Hamm in der Seidensticker-Halle vor. Die Zitterzeit ist neu eingeläutet.
HSG Bielefeld: Knop/Timmer - Schraps (3), Glüer (2), Deppe (4), Boy (5), Gote, Starck (3), Volmer (2), Mylius (4/3), Wagner (4).

Artikel vom 25.10.2004