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Menschen in unserer Stadt
Werner Weih
»König Fußball«

»Durch den Fußball habe ich Deutschland und die ganze Welt kennen gelernt«, lächelt Werner Weih. Viele kennen den engagierten 69-jährigen Fan nur unter seinem Spitznamen »König Fußball«. Seit der Weltmeisterschaft 1966 in England hat er fast kein großes Fußballereignis verpasst.
Den Kampf um Tore und Punkte liebt Weih von Kindesbeinen an. Schon als Junge besuchte er mit seinem Vater die Spiele seines Heimatvereins in Empfertshausen/Rhön. Mit sechzehn Jahren setzte er sich aus der ehemaligen DDR ab und ging nach Bochum. Dort gründete er eine Betriebsmannschaft, war jedoch mehr als Manager denn als Spieler tätig. Später wurde er treuer Anhänger von Borussia Dortmund und reiste mit den Schwarzgelben durch ganz Deutschland.
Als Werner Weih sich 1966 entschloss zur Weltmeisterschaft nach England zu fliegen, ahnte er noch nicht, dass dies der Beginn einer großen Leidenschaft war. Es folgten die WM-Turniere in Mexiko, Argentinien, Spanien, Korea und Japan. »Ich habe alle fünf Kontinente besucht«, sagt er stolz. Ein Gewinn in der TV-Musiksendung von Carolin Reiber ermöglichte ihm Reisen nach Australien und Neuseeland. Erst vor kurzem kehrte er von einem zehntägigen Trip nach Südamerika zurück. Dort besuchte er unter anderem das mit 200 000 Zuschauerplätzen größte Stadion der Welt: das Maracanã in Rio de Janeiro.
Als großer Western Fan ließ sich der stets gut gelaunte Mann auch den Wilden Westen der USA nicht entgehen. Mit großem Engagement betreut der pensionierte Portier des Bielefelder Hofes, heute Mövenpick, einen Schrebergarten. Die Arbeit darin ist seit 35 Jahren sein größtes Hobby. Der Vater von drei Kindern und vierfache Großvater hilft zudem oft in der Heilpraktikerschule seiner Nichte Elvira Bierbach. Gern blättert er in den Fotoalben, in denen er aus seiner Zeit als Chefportier prominente Hotelgäste festgehalten hat.
Schon jetzt freut sich Werner Weih auf das große »Heimspiel« im Jahr 2006, wenn in Deutschland die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird. Und dann steht noch die WM 2010 in Südafrika auf seinem Programm. »Es gibt fast kein Land in Europa, das ich noch nicht gesehen habe. Nur auf dem Mond war ich noch nicht!« scherzt er. Julia Otten

Artikel vom 25.10.2004