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Verler Fans
feiern eine
Handball-Gala

Hoffmann lobt die Zuschauer

Von Uwe Caspar (Texte)
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Verl (WB). Eine bessere Premiere konnte sich der frisch gewählte Bürgermeister gar nicht wünschen: Seine erste Amtshandlung auf sportlicher Ebene führte Paul Hermreck zum Vier-Länderturnier der Ladies, das das stämmige Gemeinde-Oberhaupt am Samstagnachmittag kurz vor Beginn des ersten Highlights eröffnete. »Ein äußerst gelungener Nachmittag mit hochklassigem Sport. Wir sind stolz, dass wir uns an diesem Wochenende mit den Handball-Hochburgen Hameln und Lemgo messen durften«, schwärmte und strahlte Hermreck drei Stunden später.

Restlos begeistert auch die rund 800 Zuschauer: Sie erlebten phasenweise absoluten Weltklasse-Handball - mit tollen Toren, schöen Tricks und taktischen Tüfteleien der famosen Frauen. »Die Stimmung in unserer Halle war wesentlich besser als am Freitagabend in Hameln«, verglich ein hoch zufriedener Andreas Althoff, TV Verls Teammanager der Oberliga-Damen, die beiden Turnierorte. »Das Publikum in Verl ist gut mitgegangen. Es machte Spaß, hier aufzutreten, wenngleich ich lieber auf Parkettboden spiele«, meinte eine nicht ganz so euphorisch wirkende Grit Jurack, die überragende Spielerin und Torwerferin der deutschen Auswahl.
Die prächtige Kulisse sowie die prickelnde Gänsehaut-Atmosphäre - die Besucher geizten auch im »Vorspiel«, das Russland und Frankreich bestritten (31:28), nicht mit Szenenapplaus - ließen Juracks Trainer Ekke Hoffmann die knappe Niederlage (25:26) gegen die brillanten Norwegerinnen verschmerzen. »Ein sehr faires Publikum, das ebenso dem Gegner Beifall spendete und uns auch dann anfeuerte, wenn es mal schlechter lief«, warf der Bundescoach den Zuschauern verbale Kusshändchen zu. Viel Lob fand Hoffmann ebenfalls für den Ausrichter TVV (»Eine wirklich hervorragend organisierte Veranstaltung«) und für das große Interesse der Verler Fans. »Ein volles Haus ist selbst bei Vorstellungen der Frauen-Nationalmannschaft nicht immer selbstverständlich«, freute sich der 60-Jährige über die vorzügliche Resonanz.
»Es gibt nichts auszusetzen, der Nachmittag verlief für mich dank unserer zahlreichen Helfer und auch dank der Unterstützung der Gemeinde erstaunlicherweise stressfrei. Darauf können wir aufbauen«, freute sich Andreas Guntermann, der erste Vorsitzende des TVV, über den reibungslosen Ablauf. Die einzige (kleine) Panne passierte während der Partie zwischen Russland und »Vive la France«: Nach schon sieben Minuten und vier Sekunden blieb plötzlich die Uhr stehen. Doch die Zeitnehmer Klaus-Dieter Keienburg und Michael Komorowski (beide aus Lemgo) überbrückten das Missgeschick problemlos bis zur Pause - danach lief der Chronometer wieder ohne Aussetzer.
Es war eine
erfolgreiche Premiere

Und rechtzeitig zum großen Event gab es besseres Licht in der vorher noch recht düsteren Halle. »In der vergangenen Woche führten wir eine Lichtmessung durch, bei der sich herausstellte, dass wir unter den geforderten Werten liegen«, berichtete Guntermann. Die Elektriker sorgten dann für mehr Lux. Wozu auch eine Reinigung der schon etwas angestaubten Deckenlampen beitrug.
Nach der erfolgreichen Premiere, für die die emsigen Veranstalter sicherlich mit vielen Pluspunkten von den anwesenden Offiziellen des Deutschen Handball-Bundes belohnt wurden, darf sich die Ölbachgemeinde Hoffnung auf weitere Highlights machen. »Ein Länderspiel der Männer lässt sich bei uns zwar nicht durchführen. Aber ich denke, dass wir gute Chancen haben, mal wieder einen internationalen Vergleich der Frauen oder der Juniorinnen durchführen zu dürfen«, glaubt Andreas Althoff, der einen guten Draht zum DHB besitzt. Das wäre ganz im Sinne des Herrn Bürgermeister. »Vielleicht wird aus Verl schon bald eine Handball-Hochburg«, frohlockt Paul Hermreck.

Artikel vom 25.10.2004