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Von Michael Diekmann

Bielefelder
Optik

Zwei Riesen stellen Weichen


Mit einem gemeinsamen Ruck haben Dirk U. Hindrichs und Friedhelm Rieke einen der drei großen roten Hebel im Maschinenhaus an der Schücostraße umgelegt. Was auf den ersten Blick wie die nüchterne Inbetriebnahme eines Fernwärme-Übergabepunktes aussieht (auch wenn es sich mengenmäßig sicherlich um einen der größten Abnehmer handelt), darf darüber hinaus längst als symbolischer Schulterschluss zweier Bielefelder Großunternehmen gelten, die technologisch einen Spitzenplatz in ihren Disziplinen einnehmen.
Schüco, Technologieführer in Sachen Fassadentechnik und Photovoltaik, beweist auf dem Dach der SchücoArena gerade, welche enormen Leistungen bei richtiger Anwendung mit der Sonnenenergie zu erzielen sind. Kompetenter Partner ist hier der Bielefelder Versorger Nummer eins, die Stadtwerke. Die haben sich, wie hr Geschäftsführer Friedhelm Rieke herausstellt, ganz bewußt für den Standort Fußballstadion entschieden, um die Effektivität im Großversuch zu zeigen und Sonnenstrom ins Netz zu speisen. Rieke: »Wir möchten hier im Stadion gezielt Menschen auf Sonnenenergie aufmerksam machen, die sonst vielleicht keinen Zugang dazu hätten.«
Daß bei Stadtwerken und Schüco bereits über weitere Projekte gesprochen wird, versteht sich von selbst. So etwas wie Lokalpatriotismus, wenn auch betriebswirtschaftlich untermauert, zeigt Schüco-Chef Dirk U. Hindrichs auch, wenn er den Strom für alle Schüco-Standorte im Land bei den Bielefeldern bezieht.
Und wenn die Energieallianz, insbesondere in Sachen Sonnenenergie und Fassadentechnik, künftig weiter expandiert, dürfte die starke Partnerschaft zweier Technologieführer auch für neue Arbeitsplätze am Standort Bielefeld gut sein. Immerhin untermauern die Unternehmen durch ihr gemeinsames Engagement und durch Weichenstellungen wie die Umrüstung auf Fernwärme, was man gemeinsam für Umwelt und Standort tun kann. Schließlich bedeutet ein Großkunde wie Schüco für die Kraft-Wärme-Kopplung in der rauchgereinigten Müllverbrennungsanlage einen maßgeblichen Auslastungsfaktor und die eingesparten Abgase aus früherer Gasheizung für alle Bielefelder einfacheine Prise bessere Luft.

Artikel vom 23.10.2004