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Knallgelbes Schild
bittet um Abstand

Auto-Parkhinweis für Rollstuhlfahrer


Bielefeld (hz). Etwa 2000 Rollstuhlfahrer, sagt Wolfgang Baum vom Aktionskreis behinderter Menschen, gibt es in der Leineweberstadt. Vielleicht könnte der Alltag für sie und andere schwer gehbehinderte Menschen demnächst etwas leichter werden. Und zwar mit dem knallgelben Parkplatz-Abstandschild, das, eingeklemmt an der Seitenscheibe des Autos, um ausreichend Freiraum zum Ein- und Aussteigen bittet.
»Man braucht als behinderter Mensch viel Platz zum Aus- und Einsteigen«, weiß Rollstuhlfahrer Baum. Eine Autotürbreite muss frei bleiben, damit Schwerbehinderte aus dem Fahrzeuginneren heraus oder hinein können. Doch leider sieht die Situation in der Praxis oft anders aus.
»Es wird meistens eng nebeneinander geparkt. Da nutzt auch der extra gekennzeichnete Behindertenparkplatz mit Überbreite wenig«, sagt Wolfgang Baum. Die Folge - Schwerbehinderte können entweder ihren Wagen nicht verlassen oder nicht einsteigen. Baum: »Aufkleber am Auto, mit denen wir bislang um Abstand gebeten haben, haben nichts gefruchtet.«Das soll sich nun mit dem neuen Parkplatz-Abstandschild ändern. Der knallgelbe Hinweis mit schwarzer Aufschrift und dem unübersehbaren Symbol eines Rollstuhlfahrers wird mit einer Halterung in die Fahrer- oder Beifahrerseite geklemmt. Zu bekommen ist das Schild - 500 Stück sind vom Anbieter aus Süddeutschland bestellt worden - unter Vorlage des blauen Behinderten-Parkausweises beim Aktionskreis behinderter Menschen oder im Café 3b an der Detmolder Straße 82. Die Kosten pro Stück betragen drei Euro, »das ist praktisch der Selbstkostenpreis«, betont Wolfgang Baum.
Das Café 3b - Ansprechpartner sind Karin Neuhöfer und Michael Schäfer - hat außer am Mittwoch montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Kontakt zum Aktionskreis gibt es über Telefon und Fax unter 44 50 44 oder per e-mail unter AKBMWBaum@aol.com

Artikel vom 22.10.2004