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Schön, schöner, Habseligkeiten


Köln (dpa). Das »schönste deutsche Wort« ist »Habseligkeiten«: Der Begriff und seine Begründung wurden von der Jury des Deutschen Sprachrates und des Goethe-Instituts gestern in Köln zum Gewinner des Internationalen Wettbewerbs gekürt.
Bei der Wahl war nicht entscheidend, wie oft ein Wort genannt wurde, sondern wie die Einsender ihre Wahl begründeten. Am besten gelang dies nach Jury-Ansicht Doris Kalka aus Thüringen. Sie hatte sich für »Habseligkeiten« entschieden, weil es den Gegensatz des menschlichen Strebens nach Besitz mit dem »unerreichbaren Ziel« der Seligkeit vereine. »Geborgenheit« landete auf Platz zwei, gefolgt von »lieben«.
»Das Wort (Habseligkeiten) bezeichnet nicht den Besitz, nicht das Vermögen eines Menschen, wohl aber seine Besitztümer, und es tut dies mit einem freundlich-mitleidigen Unterton, der uns den Eigentümer dieser Dinge sympathisch und liebenswert erscheinen lässt«, schreibt Kalka, Sekretärin an der Universität Tübingen. Für ihre »poetisch-philosophische« Begründung wurde sie mit einer Reise nach Mauritius belohnt.
»Wir hatten den Wunsch, die Freude an der deutschen Sprache wiederzubeleben«, sagte Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe- Instituts und Vorsitzende des Deutschen Sprachrats. Insgesamt nahmen 22 838 Menschen aus 111 Ländern an dem Wettbewerb teil.

Artikel vom 25.10.2004