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Roboter macht
Lust auf Technik

Herbsthochschule für Schülerinnen

Bielefeld (hu). Der Roboter weiß genau, wo er hin will. Mit seiner Rundum-Kamera sieht er sich um und findet, egal wo er in dem Hörsaal ausgesetzt wurde, zurück zu seinem vorherigen Standort. »Dabei ahmt das Gerät ein Verfahren nach, mit dem sich Insekten orientieren und Bienen wieder zu ihrem Stock finden«, erläutert Prof. Dr. Ralf Möller von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld den Versuch - und 80 junge Frauen hören interessiert zu.

Aus Ostwestfalen-Lippe und über die Region hinaus sind die Schülerinnen in dieser Woche zu Besuch in der Bielefelder Uni, um bei der »peanuts«-Herbsthochschule mitzumachen. Zum vierten Mal veranstaltet das Schüler-Büro der Hochschule dieses Projekt, das den Mädchen aus den Klassen elf bis 13 Einblicke in die technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen geben soll. »Wir wollen die jungen Frauen, die sich für diese bislang von Männern bestimmten Disziplinen interessieren, in ihrem Wunsch stärken, sich für einen dieser Studiengänge zu entscheiden«, erläutert Anja Neumann vom Schüler-Büro.
So beteiligen sich die Fakultäten für Mathematik, Physik und die Technische Fakultät der Universität sowie der Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Bielefeld an dem Projekt. Jede Fakultät bietet mehrere Workshops an, in denen die Teilnehmerinnen selbst praktische Versuche durchführen können. Außerdem besuchen sie auch Vorlesungen in den verschiedenen Disziplinen.
Darüber hinaus gibt es auch Vorführungen wie die zur Bio-Robotik von Prof. Ralf Möller. Sein Projekt liegt an der Schnittstelle zwischen der Technischen Fakultät und der Biologie, und gerade diese fächerübergreifende Wissenschaft steht im Mittelpunkt der »peanuts«-Herbsthochschule, erläutert Anja Neumann. »Es gibt neue Studiengänge wie etwas die Bioinformatik, die verschiedene Disziplinen miteinander verbinden. Auch darüber wollen wir die Teilnehmerinnen informieren.«
Ganz bewusst sei die Herbsthochschule nur für Mädchen vorgesehen, damit diese sich ohne männliche »Konkurrenz« über die Studienangebote informieren können. So wie Inga Gebauer aus Bielefeld, die sich für ein naturwissenschaftliches Studium interessiert. »Ich mache bei der Herbsthochschule mit, weil ich mich noch genauer über die Angebote informieren will«, sagt die 17-Jährige.
Dass sie dafür eine Woche der Herbstferien »geopfert« hat, habe sich gelohnt. Das bestätigt auch Susanne Laufer (17), die bei den Aktionen viele neue Eindrücke gewonnen hat. »Das Programm ist umfangreich und gut. Man bekommt einen viel besseren Einblick in das, was so ein Studium ausmacht«, erklärt die Schülerin.
Die Herbsthochschule ist jedoch nicht das einzige Angebot des Schüler-Büros der Universität. Informationen über weiter Aktionen wie etwa die Schülerakademie im Dezember gibt es im Internet unter
www.uni-bielefeld.de

Artikel vom 22.10.2004