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Kleine Igel - Was tun ?

Stachelritter brauchen Hilfe


Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Mit dem Herbstlaub halten auch die Igel Einzug in die Gärten. Sie müssen schnell noch ihre Fettreserven für den Winterschlaf auffüllen. Gleichzeitig häufen sich die Anfragen bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises: Was tun, wenn ein kleiner Igel Hilfe braucht? Denn in diesem Jahr mit seinem kühlen Sommer wurden manche Stachelritter erst im September geboren. Wie Naturfreunde solchen »Fliegengewichten« tatsächlich helfen können, darüber informiert die untere Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh.
Nicht jedes Tier benötigt Hilfe. Bei tagaktiven Tieren ist allerdings davon auszugehen, dass sie krank sind oder nachts nicht genügend Nahrung gefunden haben. Der aufmerksame Naturfreund bietet diesen Miniigelchen in seinem Garten abendlich einen Napf mit Katzenfutter an. Haben die kleinen Kerlchen Anfang November noch ein Gewicht von weit unter 500 Gramm und keinen ausreichend geschützten Winterschlafplatz, sollten sie vom Tierarzt untersucht werden.
Anschließend benötigen die geschwächten Tiere fachgerechte Pflege. Ein Igel benötigt zwei Quadratmeter Auslauf bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad. Als Abgrenzung eignen sich vierzig bis fünfzig Zentimeter hohe, glatte Holz-, Span- oder Hartfaserplatten. Auch der Boden sollte wegen der Wärmedämmung mit den Platten und mehreren Lagen Zeitungspapier ausgelegt werden. Für das Schlafhäuschen kann ein Schuhkarton mit einem handtellergroßem Eingang dienen. Der Schlafbereich sollte mit zerrissenem oder geknülltem Zeitungspapier gefüllt werden. Der Igel benötigt einen gut belüfteten, hellen, aber ruhigen Raum, in dem er tagsüber schläft. Als Tränken und Futternapf eignen sich kippsichere, flache Glas- oder Porzellannäpfe.
Einen pflegebedürftigen Igel aufnehmen sollte aber nur, wer dafür auch die Zeit hat. Sehr schwache Tiere benötigen mehrfach am Tag eine Zwischenmahlzeit. Das Igelmenü besteht aus Katzen- und Hundedosenfutter, angereichert mit Haferflocken und etwas Vitaminpulver. Leckerbissen sind Mehlwürmer und Haselnuss- oder Walnusskerne.
Pflegeigel müssen im Frühjahr wieder dort ausgesetzt werden, wo sie gefunden wurden. Schließlich sind sie besonders geschützt und dürfen nicht als Haustiere gehalten werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet.
www.Pro-igel.ch

Artikel vom 22.10.2004