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OWL-Firmen loben Beamte

Bezirksregierung Detmold will Anträge schneller genehmigen

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Gute Noten für die Bezirksregierung Detmold: Auf sieben von zehn Feldern sind die Unternehmer in Ostwestfalen-Lippe mit der Arbeit der Behörde zufrieden.

Allerdings hält die Mehrzahl der Firmenchefs die Bearbeitungsdauer der Anträge für zu lang, die Verfahren für zu kompliziert und das Verständnis für unternehmerische Anliegen für verbesserungsbedürftig. Regierungspräsident Andreas Wiebe stellte gestern in Detmold die Ergebnisse der im September gestarteten Befragung von 1510 Unternehmen aller Größenordnungen vor. Die Beurteilung der Verwaltungsarbeit soll dem am 19. April neu gegründeten Staatlichen Amt für Umwelt und Arbeitsschutz OWL als Orientierungshilfe für die künftige Tätigkeit dienen.
Wie bereits berichtet, ist Ostwestfalen-Lippe Modellregion für Bürokratieabbau. Die Wünsche der Betriebe sollen besser als zuvor erfüllt werden. Schon jetzt stellen die Unternehmen der Verwaltung überwiegend ein gutes Zeugnis aus: 87,3 Prozent lobten die Freundlichkeit der Mitarbeiter, 76 Prozent die Tatsache, feste Ansprechpartner zu haben. Das Engagement der Beschäftigten in den Behörden wurde von 75,8 Prozent als gut eingestuft, die Erreichbarkeit der staatlichen Behörden von 71,3 Prozent.
Mit Beratung und Information der Unternehmen waren 70,3 Prozent zufrieden, die Gerichtsfestigkeit der Entscheidungen lobten 68,8 Prozent, die Öffnungszeiten mit 66,6 Prozent fast ebenso viele der Betriebe. Die Befragung der Unternehmen durch die Behörde selbst sei eine Premiere gewesen, sagte Andreas Wiebe. Auf den guten Ergebnissen will er sich aber nicht ausruhen: »Die Beratung vor der Antragstellung zu verbessern, ist ein ganz entscheidender Punkt. Das wurde durch die Befragung deutlich.« Gezielte Beratung vorab könne das Genehmigungsverfahren beschleunigen. Wiebe will an einem zweiten Punkt ansetzen: »Ob alles aus einer Hand bearbeitet wird, ist für die Unternehmer eine relevante Frage.« Deshalb werde die Bezirksregierung dafür sorgen, dass jeder Betrieb in OWL eine Person bekomme, die sich um alle Angelegenheiten kümmert.
Von den 1510 angeschriebenen Betrieben schickten 438, also 29 Prozent, den Fragebogen beantwortet zurück - eine vergleichsweise hohe Rücklaufquote. Bürokratieabbau wird offenbar als wichtiges Thema angesehen. Die von der Behörde organisierte Befragung der Unternehmen habe nicht das Ziel verfolgt, die Notwendigkeit einer Bezirksregierung in Detmold zu belegen, sagte Wiebe dieser Zeitung: »Die Frage nach dem Türschild ist unwichtig.« In zwei Jahren will die Bezirksregierung die Firmen erneut über die Qualität der Verwaltungsarbeit urteilen lassen.
Seite 4: Kommentar
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Artikel vom 22.10.2004