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Ende der großen Fahrt

Letzte Ruhestätte an Land


Am Totensonntag wird auch der vielen Seeleute gedacht, die nicht mehr von großer Fahrt zurückkehrten. Viele von ihnen fanden dennoch ihre letzte Ruhestätte an Land. Davon zeugen stattliche »Kapitänsgräber« auf den Friedhöfen entlang der Küste. Die größte Ansammlung von Schifferfriedhöfen gibt es auf der Halbinsel Fischland/Darß/Zingst. In den Seefahrerorten Ahrenshoop, Dierhagen, Prerow und Wustrow verweist eine Vielzahl maritimer Grabsteine auf die »Wiege der Schiffer« in Deutschland.
Neben Steuermann, Schiffer oder Kapitän sind die oft reich verzierten Gräber auch dem Hafenmeister a.D., Navigationslehrer, dem Seeoberlotsen, Marinepfarrer, Schiffszimmermann und Leuchtturmwärter gewidmet. Auffällig sind die unterschiedlichen Berufe und Bezeichnungen für die Frauen der Kapitäne. Da gibt es Schifferfrauen, Kapitänsfrauen und Schifferswitwen, die meist an der Seite ihres Mannes ihre letzte Ruhestätte fanden.
Als Schmuckelemente wurden häufig Anker gewählt. Aber auch Schiffe wie Dreimastbarks, Prunkgaleassen oder Koggen sind zu finden. Außerdem symbolisieren Steuerrad, Windrose oder sieben goldene Sterne Leben und Wirken der Verstorbenen.

Artikel vom 30.10.2004