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Herodes-Grab
aufgespürt

Forscher sind sich sicher


Jerusalem (dpa). Israelische Archäologen wollen südlich von Jerusalem das Grab von König Herodes entdeckt haben. Die Stätte liege im nordöstlichen Teil des Festungspalastes Herodium, sagte der Forschungsleiter Ehud Netzer von der Hebräischen Universität Jerusalem gestern. Nach 35 Jahren Suche sei ein großes Rätsel gelöst. Die Wissenschaftler stützen sich auf den Fund von Teilen eines Sarkophages aus rotem Kalkstein und die Rekonstruktion des Beerdigungszuges. Herodes regierte Judäa als »König der Juden« von etwa 40 v. Chr. bis 4 v. Chr., von Rom eingesetzt.
Nach biblischer Überlieferung ließ Herodes nach der Geburt Jesu aus Angst vor einem Konkurrenten, den der Prophet Micha im Alten Testament als Messias angekündigt hatte, alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren in Betlehem töten. Historiker zweifeln jedoch an der Richtigkeit dieser Version.
»Wir haben das Grab des Herodes am Herodium gefunden«, sagte Netzer. Es könne nach dem Ergebnis der Untersuchungen und Beschreibungen des jüdischen Geschichtsschreibers Josephus Flavius über die verschiedenen Stationen und Rituale der Beerdigungsprozession keinen Zweifel an der Fundstelle geben. »Es scheint, dass der Sarkophag absichtlich und in Wut zerstört wurde«, sagte der Forscher. Inschriften und Knochen seien bislang nicht gefunden worden.

Artikel vom 09.05.2007