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Reform geht
runter bis in
die Kreisliga

Auch weniger Bezirksliga-Staffeln

Kreis Gütersloh (cas). Es gibt keine Zweifel mehr: Das Präsidium des Westdeutschen Fußball-Verbandes votiert klar für die Einführung der NRW-Liga, die im Zuge der Klassenreform bereits im nächsten Jahr die jetzige Oberliga ablösen soll.

Die geplante Neustruktuierung der Kickerklassen (die ersten vier Oberliga-Teams der Serie 2007/08 qualifizieren sich für die neue Regionalliga, die darunter folgenden Mannschaften bis Platz elf einschließlich der beiden Verbandsliga-Meister starten dann in der NRW-Liga) zieht sich von oben bis in die Kreisligen durch.
So kündigte Siegfried Hirche, Vorsitzender des westfälischen Fußball-Verbandsausschusses eine »notwendige Verschlankung« an, die in den Landes- und Bezirksligen zwangsläufig zu einem vermehrten Abstieg führen wird. Vor allem aber in den beiden Verbandsligen, die demnächst als »Westfalenligen« geführt werden - hier erwischt es am Ende der Serie 2007/08 gleich fünf Vereine. Mit dieser Lösung soll der unabänderliche Massenabstieg aus der Oberliga aufgefangen werden.
Zudem soll die Zahl der westfälischen Landes- und Bezirksligastaffeln reduziert werden. Von fünf auf vier (Landesliga) beziehungsweise von 15 auf 12 (Bezirksliga). »Von der angedachten Verschlankung ist auch uns bekannt, doch wir haben uns mit diesem Thema noch nicht näher beschäftigt«, sieht Reinhard Mainka, Fußballchef des Kreises Gütersloh, noch keinen akuten Handlungsbedarf.
Zumal die Reform in heimischen Gefilden nicht so gravierend durchschlagen dürfte wie in anderen Kreisen. So wird in Recklinghausen zum Beispiel schon darüber nachgedacht, eine Kreisliga D zu installieren, um den vermehrten Abstieg aus den darüber stehenden Klassen abzufedern. Einen solchen Einschnitt hält Mainka aber hierzulande nicht für erforderlich. »Recklinghausen ist einer der größten Fußballkreise in Westfalen mit entsprechend mehr Mannschaften. Die sind natürlich von der Reform mehr betroffen als wir«, relativierte der Verwaltungsangestellte der Gemeinde Herzebrock-Clarholz.
Deshalb rechnet Mainka auch nicht mit einer stark erhöhten Abstiegszahl in der ostwestfälischen Bezirksliga Staffel 2, wo schon in diesem Jahr vier Teams in den sauren Apfel beißen müssen und auch nach der kommenden Saison nicht mehr als vier Klubs absteigen sollen.
Während sich Siegfried Hirche für ein schrittweises Straffen der Landes- und Bezirksligen über mehrere Jahre ausspricht, um den »Übergang nicht zu hart zu gestalten«, plädiert Reinhard Mainka für eine sofortige Zäsur. »Das wäre meiner Meinung nach im Zuge der gesamten Reform sinnvoller«, favorisiert der Chef der Gütersloher Ballzunft die Schnellmethode und nicht das Fernziel.

Artikel vom 09.05.2007