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Geöffnete
Mühle lockt
Hunderte

Naturfreunde als Gastgeber

Von Thomas Meyer (Text und Fotos)
Enger (EA). Das Wahrzeichen der Stadt lockt nach wie vor Besucher auf den Liesberg. Das zeigte sich beim ersten Mühlentag in diesem Jahr.

Die Veranstaltung war so gut besucht, dass von den 15 Torten und Kuchen, die die Frauen des örtlichen Touristenvereins Die Naturfreunde selbst gebacken hatten, schon nach zwei Stunden nichts mehr übrig war. Der Vorsitzende Kurt Deppe staunte: »Damit hat niemand von uns gerechnet.« Hunderte Besucher - konkrete Zahlen konnte Deppe nicht nennen - genossen schönes Wetter und das Panorama rund um die Liesbergmühle.
Das freute die Veranstalter. Werner Sidowski, der für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein zuständig ist, sagte: »So gut war die Resonanz auf den ersten Mühlentag im Jahr schon lange nicht. Die ersten Besucher waren schon vor dem eigentlichen Beginn um 14 Uhr auf dem Liesberg.«
Zuvor war Sidowski bis ganz oben in die Mühlenkappe geklettert, um dort die rote Vereinsfahne aufzuhängen. So konnte jeder Mensch schon aus der Ferne sehen, dass Mühle, Fachwerkkotten und Motorenhäuschen ihre Türen geöffnet haben - und das vier Stunden lang.
Von innen erstrahlt die Liesbergmühle in neuem Glanz, seitdem die Naturfreunde die Wand komplett neu verputzt haben. »Das war dringend nötig, denn das alte Material bröckelte schon aus den Fugen«, erklärte Werner Sidowski. Jetzt ist das Gemäuer vorerst gesichert, lediglich ein kreisrunder Ausschnitt ist unverputzt: Dort kann man noch die ursprünglichen Steine erkennen.
Im Kotten hatte Henni Gerold die Kaffeetafel mit selbst gebastelter Dekoration aus Zweigen, Blüten und anderen Dingen, die die Engeranerin bei ihren zahlreichen Ausflügen in die Natur findet, verziert. Draußen stimmte eine Abordnung des Männergesangvereins Lohengrin Frühlingsmelodien an. Die Volkstanzgruppe der Naturfreunde bot zünftige Reigen dar. »Holz-Schorsch« - er heißt Gerold Johannes - war vom Motorenhäuschen ins Erdgeschoss der Mühle umgezogen. Unter seiner Anleitung konnten Kinder kleine Kunstwerke aus Naturmaterialien basteln. Sie taten es mit einer erstaunlichen Begeisterung. Beim nächsten Mühlentag im Juli wird der Motormahlgang wieder in Betrieb genommen, wies der Verein hin. Die Maschine war im vergangenen Jahr im Herbst nach Jahrzehnte langem Stillstand wieder in Gang gesetzt worden. Die Naturfreunde hatten dazu eigens den elektrisch betriebenen alten Motor reparieren lassen. Die Holzfachleute im Verein hatten sich außerdem zusammen mit anderen Mitgliedern den alten Mahlgang, der sich im Motorenhaus befindet, vorgenommen und ihn in monatelanger Arbeit instandgesetzt.

Artikel vom 09.05.2007