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Mit »Step« auf
richtigem Weg

Ratlose Eltern erhalten Hilfestellung

Versmold (igs). Das Kind tobt und bockt, der Alltag steckt voller kleiner und großer Probleme zwischen Eltern und Kind: Hier wollen die Erzieherinnen der Versmolder Kindergärten künftig Eltern noch kompetenter helfen. Ihr Leitfaden: Das Trainingsprogramm »Step«, in dem künftig auch Kurse für Eltern -Êquasi ein »Elternführerschein« -Êangeboten wird. Ihr Ziel: Ein stressfreieres, kooperatives Zusammenleben ermöglichen.
Bis Ende des Jahres werden alle Erzieherinnen in den Kindertageseinrichtungen in »Step« geschult sein. Es soll die Stärken der Kinder fördern, ermutigen, die Kommunikation verbessern, die Selbstdisziplin, Kooperationsbereitschaft und Konfliktfähigkeit der Kinder fördern. »Wir haben durchweg positive Erfahrungen mit Step gemacht«, sagt Monika Schlüter vom evangelischen Kindergarten Loxten. Sie und ihre Kolleginnen können dank »Step« Antworten auf Fragen geben wie »Wie kann ich sinnvoll Grenzen setzen?«, »Wie kann ich Kindern helfen, selbstständig Probleme zu lösen?«. Eltern können auch auf Tipps aus der Praxis und Anregungen bei Erziehungsproblemen zählen. In den nächsten Wochen bieten alle Einrichtungen Elternabende zu verschiedenen Schwerpunktthemen an. Nach den Sommerferien möchte Gabriele Schürmann, Leiterin der DRK-Kita, erstmals Eltern einen Kursus anbieten, der über zehn Abende geht. Interessierte können sich in jeder Kita melden. »Wir wollen versuchen, Versmolds Familien kompetenter zu machen«, sagt Gabriele Schürmann. »Step ist ermutigend, nicht moralisierend.« Es gebe einfach viele Familien, die ähnliche Probleme hätten.
»Die Eltern können jetzt von unserem Erfahrungsschatz profitieren«, sieht Astrid Wöstmann (Kindergarten Gartenstraße) einen großen Vorteil, dass die Erzieherinnen die demokratischen »Step«-Prinzipien selbst in der Praxis anwenden. In Einzelgesprächen und jetzt auch bei Elternabenden wollen sie ihre Erfahrungen weitergeben, die die Eltern gerne annehmen: »Sie sind dankbar, wenn man ihnen die Hand reicht.«
Bürgermeister Thorsten Klute und Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies sind zufrieden mit der guten Bilanz der ersten Monate der »Step«-Ausbildung, die von der Stadt, den Einrichtungen und den Erzieherinnen selbst finanziert wurde. Klute sieht den erhöhten Förderbedarf vor allem in den gesellschaftlichen Veränderungen begründet. »Wir führen momentan auch intenisve Gespräche mit dem Kreis über das Frühwarnsystem, das eingerichtet werden soll.« Dies solle jedoch auch nur ein Baustein sein.

Artikel vom 09.05.2007