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Rettungswagen kommt
schneller zum Kranken

Kreisbauausschuss fordert zweiten Wagen für Spenge

Spenge/Herford (pjs). Im Rettungswachenbezirk Spenge/Enger kann die Einhaltung der so genannten »Hilfsfrist« nicht mehr gewährleistet werden. Für den Standort Spenge soll daher ein weiterer Rettungswagen (RTW) bereitgestellt werden.

Das ergibt sich aus der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes, über den gestern der Ausschuss für Bauen und Ordnung im Kreishaus beraten hat. Im ersten Bedarfsplan hatte der Kreis festgelegt, dass in 90 Prozent aller Fälle innerhalb der Hilfsfrist von 12 Minuten ein geeignetes Rettungsmittel an der Einsatzstelle sein muss.
Die Hilfsfrist wird nach Angaben der Verwaltung in allen Bereichen bis auf Enger/Spenge eingehalten. Hier haben die Duplizitätsfälle zugenommen: Das bedeutet, dass gleichzeitig mehr Notfälle auftreten als Fahrzeuge nach dem Dienstplan vorgehalten werden. Für den betroffenen Patienten bedeutet das, dass er bei einem Duplizitätsfall länger bis zum Eintreffen der Retter warten muss. Von Montag bis Freitag soll aus diesem Grund künftig in der Zeit von 7 bis 19 Uhr ein zweiter Rettungswagen in Spenge stationiert werden. Außerdem sind zusätzliche Rettungsassistentenstellen einzurichten. Gegenüber dem letzten Bedarfsplan ergibt sich für die Rettungswache Spenge ein Mehrbedarf von 3,3 Kräften.
Die Anzahl der Notarzteinsätze ist von 2004 bis 2007 um rund 46 Prozent gestiegen. Von den zwei vorhandenen Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) kann diese erhöhte Einsatzzahl nicht mehr zeitgerecht geleistet werden. Aus diesem Grund muss montags bis sonntags von 7 bis 19 Uhr ein drittes Notarzteinsatzfahrzeug vorgehalten werden. Als Standort ist das Klinikum Herford vorgesehen. Daraus ergibt sich ein Stellenmehrbedarf von 2,4 Kräften. Vorgesehen ist eine Kooperation mit der Stadt Herford, in deren Trägerschaft das rund um die Uhr besetzte NEF steht.
315 Notarzteinsätze wurden 2006 von Standorten außerhalb des Kreises Herford erbracht. Dem standen allerdings auch 67 Notarzteinsätze für andere Rettungsdienstträger gegenüber.
Im Bereich des Krankentransports müssen nach Feststellung der Gutachter Kapazitäten abgebaut werden. Grund: Das Leistungsaufkommen hat sich gegenüber dem letzten Bedarfsplan um rund 12 Prozent verringert - auch wegen der starken Zunahme an Krankentransporten im preisgünstigeren »Liegend-Taxi«. Als Folge sind nun drei Krankentransportwagen nicht mehr erforderlich, betroffen von dem Abbau sind die Städte Herford, Bünde und Löhne.

Artikel vom 09.05.2007