09.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Trainingslager für Unterricht

»Halbzeit« in  Korrespondenzschule

Borgholzhausen (vf). Die Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule setzt auf Innovation und Qualitätsverbesserung. Seit 2005 ist sie eine von 23 Korrespondenzschulen im Kreis. Jetzt ist Projekt-»Halbzeit«.

Mittlerweile seien zwei von vier Bausteinen der Aus- und Fortbildung abgeschlossen, wie die stellvertretende Schulleiterin Susanne Hillebrecht im WESTFALEN-BLATT-Gespräch berichtet. In einem ersten Schritt sei den Schülern Methodenkompetenzen angeeignet worden. Die Kinder hätten beispielsweise gelernt, lange Texte effizient zu lesen oder aber eine Schere zu handhaben. In einem zweiten Schritt sei die Kommunikation thematisiert worden. »Wir haben unseren Schülern beispielsweise vermittelt, dass sie während eines Gespräches möglichst Augenkontakt zu ihren Gegenübern halten müssen«, erklärt Susanne Hillebrecht. Jüngst habe es sogar einen Elternabend gegeben, bei dem die Pädagogen die Erziehungsberechtigten erleben ließen, wie ihren Jüngsten Kompetenzen vermittelt werden. »Das hat allen viel Spaß gemacht«, erinnert sich Hillebrecht zurück.
Fortgesetzt wird das Projekt an der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule voraussichtlich im Herbst. Dann erfahren die Schüler, wie sie in Teamarbeit bestmögliche Ergebnisse erzielen. Abgeschlossen werden sollen die Fortbildungswochen mit dem Baustein »Eigenverantwortliches Arbeiten«.
»Hintergrund ist, dass wir die schulische Qualität weiterentwickeln wollen«, bringt es der Leiter der Schul- und Bildungsberatung beim Kreis Gütersloh, Gerd Clarfeld, auf den Punkt. Ziel des Gesamtprojektes ist seiner Ansicht nach die Verbesserung schulischer Arbeit und insbesondere des Unterrichts durch eine qualitätsorientierte Selbststeuerung an den Schulen und durch die Entwicklung einer regionalen Bildungslandschaft. Außerdem sollen den Kindern Kompetenzen für selbstständiges Lernen angeeignet werden. Im Gegensatz zu den Einrichtungen, die sich an der »Selbstständigen Schule« beteiligen, gibt es für die Korrespondenzschulen weder mehr Geld noch mehr Planstellen. Der Grund: Die Korrespondenzschulen sollen von den »alten Hasen« profitieren und haben so nach Ansicht der Bezirksregierung weniger Aufwand. Seit dem Jahr 2002 läuft das NRW-weite Modellprojekt »Selbstständige Schule«, an dem sich neben dem Kreis Gütersloh weitere 16 Kreise und kreisfreie Städte beteiligen. Hintergrund des Modells war die Erkenntnis, dass Schulen mit erhöhter Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit im PISA-Test vorn gelegen hatten.
Heute, Mittwoch, findet von 14 bis 17 Uhr im Kreishaus der erste Workshop der Kreis-Korrespondenzschulen statt.

Artikel vom 09.05.2007