09.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Motor aus und vor Ampel
35 000 Liter Benzin sparen

Grüne fordern Aktionsplan zum Klimaschutz

Hövelhof (WV). In Sachen Klimaschutz sei zwar die »große« Politik gefordert, aber auch in Städten und Gemeinden könne sehr viel »im Kleinen« getan werden. Das ist jedenfalls die Auffassung der Hövelhofer Grünen, die nun die Gemeinde aufgefordert haben, einen Aktionsplan für Klimaschutzaktivitäten und Energieeinsparungen in Hövelhof auf den Weg zu bringen.

Nach Vorstellung der Grünen, könne die Gemeinde den Neubau von privaten Häusern, die besonders Energie sparend sind, mit einem Zuschuss fördern. »Zwar gibt es Standards und Energiesparvorschriften fürs Bauen. Die entsprechen aber längst nicht mehr dem technisch und wirtschaftlich Machbaren«, so Grünen Sprecher Jörg Schlüter. Um Bauherren zu ermuntern, mehr in eine Energie sparende Bauweise zu investieren, soll der Zuschuss einen Teil der Mehrkosten decken. Und der Rest werde durch geringere Heizungskosten in der Zukunft eingespart. Wegen der langen Lebensdauer eines Hauses sei diese Art von Energiesparen sehr wirksam und sollte nach Ansicht der Grünen unterstützt werden.
Doch damit nicht genug. »Haben Sie schon mal einen Fahrradfahrer gesehen, der an einer roten Ampel im Leerlauf weiter in die Pedale tritt, bis grün kommt? Sicherlich nicht. Beim Autofahren ist es aber so, da läuft der Motor beim Warten ständig weiter. Das muss aber nicht sein«, haben die Grünen noch mehr Ideen auf Lager.
Zwar werde der »Eco-Golf«, der den Motor bei jedem Halt automatisch abschaltet, nicht mehr gebaut, dennoch könne jeder Autolenker selbst zum Zündschlüssel greifen und den Motor an einer roten Ampel abstellen. »Selbst namhafte Autohersteller geben in ihren Eco-Fahrtipp-Broschüren die Empfehlung, ab 20 Sekunden Wartezeit den Motor abzustellen«, so Jörg Schlüter. Um den wartenden Autofahrern aber eine Hilfestellung zu geben, ob sich das Motorabschalten lohnt, schlagen die Grünen vor, die Ampelanlage an der Hövelhofer Hauptkreuzung (Allee/Paderborner bzw. Schloss-Straße) mit einer Restzeit-Anzeige auszustatten.
»Diese zeigt an, ob der Motor ausgeschaltet werden soll und wie lange es bis Grün noch dauert«, so Schlüter.
Eine wegen des nicht unerheblichen Berufs- und Durchgangsverkehrs in Hövelhof durchaus realistische Hochrechnung der Grünen ergab, dass bei konsequentem »Motor aus« pro Jahr rund 35 000 Liter Kraftstoff eingespart werden können. Und weil sich dieser Einspareffekt ohne weiteres auf andere Ampeln in anderen Städten und Gemeinden übertragen lasse, haben die Hövelhofer Grünen ihre Idee auch schon nach Paderborn und anderswohin exportiert. Bleibt für sie die Frage: Wird Hövelhof Vorreiter für eine derartige Innovation sein ? Darüber wird demnächst der Hövelhofer Rat entscheiden.

Artikel vom 09.05.2007