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Viele Schritte zur Integration

20 Absolventen »paukten« 600 Stunden in der Volkshochschule

Rheda-Wiedenbrück (hw). Dass Sprache der wichtigste Schritt zur Integration ist, haben 20 Absolventen des Integrationskurses der Volkshochschule Reckenberg-Ems eindrucksvoll bewiesen. Sie alle haben das 600 Stunden umfassende Programm absolviert und damit einen großen Schritt ins Leben in der deutschen Gesellschaft gemacht.

Entsprechend stolz nahmen die Kursusteilnehmer in den vergangenen Tagen ihre Zertifikate im Luise-Hensel-Saal des Stadthauses entgegen. Die Urkunden, die VHS-Leiter Dr. Rüdiger Krüger und Peter Kalley im Namen des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aushändigten, hat für die integrationswilligen Menschen, die als Übersiedler, Kriegsflüchtlinge oder Asylbewerber aus den unterschiedlichsten Gründen aus ihren Heimatländern nach Deutschland kamen, mehr als symbolische Bedeutung. »Für die berufliche Zukunft, für Studium oder Ausbildung hilft dieser Kursus entscheidend weiter«, betonte Krüger, der den Menschen mit Migrationshintergrund dringend ans Herz legte, auch die weiterführenden Aufbaukurse zu besuchen. »Sprache ist in der Wissensgesellschaft das entscheidende Instrument«, sagte er.
Mit den starken Ergebnissen in den bundesweit einheitlichen Tests unterstrich die VHS einmal mehr inhaltlich und administrativ ihre hohe Qualität. Fünf Mal gab es die Abschlussnote »sehr gut«, neun Mal ein »gut«. 20 der 21 Bewerber, von denen 15 mit einem Berechtigungsschein an der Ausbildung teilnahmen, bestanden die Abschlusstests. »Eine herausragende Quote«, so Dr. Krüger mit Blick auf Ergebnisse anderer Institutionen. Der VHS-Leiter lobte insbesondere das Engagement der Dozenten Naima Dami, Mirjana Huhn, Dr. Faina Kraverskaja, Elena Knorr, Jaqueline Siebigs, Luba Bergen-Pindrys und Michael Hoffmann.
Ferner sorgten Fachbereichsleiter Stephan Crass, Tamara Friesen und Yasemin Önal für reibungslose Abläufe rund um den Unterricht. Zudem hätten sich aus den wöchentlichen Einheiten innerhalb der Gruppe neue Freundschaften gegründet.
Krüger forderte die Absolventen auf, die deutsche Sprache intensiv als Kommunikationsmittel zu verwenden, dabei aber nicht die eigenen Wurzeln und die kulturelle Heimat zu vergessen. Deren Kinder sollten frühzeitig die deutsche Sprache lernen, aber auch die Sprache der Eltern als zweite Möglichkeit nutzen. Feste Regeln - Mutter spricht Deutsch, Vater spricht die Heimatsprache mit dem Kind - seien hier hilfreich.
»Es macht Spaß, wenn man so ein gutes Team hat«, brach auch Peter Kalley eine Lanze für die fundierte Ausbildung an der VHS Reckenberg-Ems.
Die Absolventen: Fatin Abay, Döndü Cetin, Mustafa Bolat (Türkei), Haymeé Andujar (Kuba), Igor Gelenberg, Soja Goss, Alexander Goss, Stefanie Goss, Marina Miroinowa, Shanna Bischew, Anna Khrepunowa (Russland), Anna Tuchel, Agnieszka Suchecka (Polen), Maryana Kurylo (Ukraine), Natalia Kantseva (Litauen), Nino Karavasileiou (Georgien), Omar Kassim (Libanon), Diana Saliba (Syrien) und Agnes Strohmeier.

Artikel vom 09.05.2007