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Leserbrief


Familie geht vor

Folgender Leserbrief zum Bericht vom 5. Mai über die Forderung der Bäckerinnung, an mehr Feiertagen arbeiten zu wollen:
»Gott schütze das ehrbare Handwerk« steht in großen Lettern über dem jedes Jahr gern besuchten Handwerkerball in Höxter. Doch als ich den Bericht am Sonnabend über die Forderung des backenden Handwerks zur Änderung des Ladenschlussgesetzes gelesen habe, stellt sich mir die Frage: Warum sollte Gott dieses Handwerk schützen, das mit aller Macht an den drei höchsten christlichen Feiertagen arbeiten will?
Pastor Reinhard Schreiner schreibt auf der gleichen Seite in seinem Wort zum Sonntag »Der Glaube will uns Orientierung schenken für unser Leben im Alltag der Welt.« Hätte er geahnt, dass über seinem Artikel die Forderung der Bäckerinnung gestanden hätte, am 1. Oster-, Pfingst- und Weihnachtstag Brötchen verkaufen zu wollen, wäre vielleicht das dritte Gebot noch einmal in Erinnerung gerufen worden. Es wird von der Innung angeführt, dass die Verbraucher verärgert waren, nicht ihre gewohnten frischen Backwaren zu bekommen.
Jeder Verbraucher kann sich auf diese drei Tage einstellen: selber backen oder auf Vorrat kaufen und aufwärmen! Enorme Umsätze sind verloren gegangen, wird behauptet. Mag sein - aber dafür haben die Verkäufer und Bäcker einen Arbeitstag weniger und können sich ihren Familien widmen und das Wort Gottes hören. Da gibt es nämlich noch ein Gleichnis vom reichen Kornbauern, was sich Klaus Feldhaus als Obermeister der Bäcker-Innung noch einmal durchlesen sollte.
ROLAND HESSE
37671 Höxter

Leserbriefe stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar; sie werden aus Zuschriften, die an das WESTFALEN-BLATT gerichtet sind, ausgewählt und geben die persönlichen Ansichten ihres Verfassers wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

Artikel vom 09.05.2007