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Frauen-Union sucht das
Gespräch mit Soldatinnen

Informationsbesuch in der Höxteraner Weber-Kaserne

Kreis Höxter/Warburg (WB). »Frauen in der Bundeswehr haben heute die gleichen Karrierechancen wie Männer.« Das sagte der MdB Jürgen Herrmann (CDU) bei einem Informationsbesuch der Frauen-Union (FU) in der General-Weber-Kaserne Höxter.

40 Frauen des FU-Kreisverbands und Vertreter der Jungen Union sprachen mit Soldatinnen aller Dienstgrade und dem Kommandeur des ABC-Abwehrbataillons 7, Oberstleutnant Lutz N. Neumann. Der Offizier stellte das ABC-Abwehrbataillon 7 mit seinen internationalen Einsätzen vor.
Von den 800 zurzeit in Höxter stationierten Soldaten seien 56 Frauen, davon zwei Offiziere, neun Feldwebel, 33 Unteroffiziere und zwölf Mannschaftsdienstgrade. Dies entspreche einem Anteil von sieben Prozent und damit auch dem derzeitigen Durchschnittswert in der Bundeswehr, erklärte Neumann.
Langfristig, so Verteidigungsausschuss-Mitglied Jürgen Herrmann, soll der Anteil der Frauen in der Bundeswehr auf 15 Prozent steigen, im Sanitätsdienst sogar auf 50 Prozent. Insgesamt leisten knapp 13 000 Frauen bei der Bundeswehr ihren Dienst, davon immerhin 1400 als Offiziere. Frauen in Führungspositionen bei der Bundeswehr seien sicher schon in wenigen Jahren zu erwarten, sagte Herrmann auf Nachfrage der FU-Kreisvorsitzenden Felicitas Schimmel.
Weibliche Offiziere, die ihre Ausbildung sofort nach der allgemeinen Öffnung der Bundeswehr für Frauen 2001 begonnen hätten, könnten in zwei bis drei Jahren den Rang eines Kompaniechefs erreichen, so herrmann. Mit der Auswahl der ersten weiblichen Bataillonskommandeure rechnet er in acht bis zehn Jahren.
Die Fragen der CDU-Frauen nach der Akzeptanz von Frauen in der Bundeswehr durch ihre männlichen Kameraden und auch nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Chancengleichheit für Frauen beantworteten alle weiblichen Soldaten mit einem eindeutigen »Ja«. Der sehr anschauliche Bericht über die Ausbildung zum Feldwebel, die neben der Vermittlung militärischer Fertigkeiten auch eine Weiterqualifizierung im zivilberuflichen Bereich beinhaltet, weckte großes Interesse der Gäste an einer Karriere bei der Bundeswehr. Felicitas Schimmel: »Wenn ich einige Jahre jünger wäre, könnte ich mir eine berufliche Zukunft bei der Bundeswehr durchaus vorstellen.«

Artikel vom 09.05.2007