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Auch andere zeigen Nerven . . .

2. Handball-Bundesliga: Drei Vereine müssen Unterlagen für Lizenz nachreichen

Von Lars Krückemeyer
Spenge (BZ). »Eigentlich war das ein klassisches Unentschieden-Spiel.« Um so erleichterter war nicht nur Trainer Horst Brinkmann, dass Handball-Zweitligist TuS Spenge nach dem 28:24-Sieg gegen den SC Magdeburg II nun allerbeste Chancen auf den Klassenerhalt besitzt.

Letztlich konnten sich die Gastgeber - je nach Sichtweise - bei ihren Torhütern oder den schwachen Nerven der Gäste bedanken, dass der 21:23-Rückstand noch wettgemacht wurde. »Wir haben in dieser Saison ja selber oft genug erlebt, wie es ist, wenn die Nerven einen Streich spielen«, meinte Keeper Sascha Grote, der nun am Samstag in Varel den Klassenerhalt perfekt machen möchte. Um alle noch so geringen theoretischen Zweifel zu zerstreuen, dürfte bereits ein Punkt reichen, denn der 1. VfL Potsdam steht am 33. Spieltag beim Vizemeister Stralsunder HV wohl auf verlorenem Posten. »Die Mannschaft hat nicht den Willen gezeigt, die Klasse zu halten. Man muss sich wirklich fragen, ob jeder bereit ist, sich für den anderen zu zerreißen«, fällte Potsdams Torwart Christian Pahl nach der 25:37-Blamage in Rostock ein vernichtendes Urteil über seine Mannschaft.
Das Spenger Trainer-Gespann Brinkmann/Bock hofft, dass Linkshänder Stefan Dessin nach seiner Achillessehnenverletzung wieder mitwirken kann. Nach einer Trainingspause und der Behandlung in der Sportreha Herford wird kein Risiko eingegangen.
Magdeburgs Trainer Harry Jahns fiel es nach der Partie leicht, seinen Gegenübern zum Sieg zu gratulieren, schließlich hatte die SCM-Reserve durch die Potsdamer Niederlage den Klassenerhalt geschafft. »Die Schlussphase war sehr unglücklich. Wir mussten aufmachen, wie hoch wir verlieren würden, war dann auch egal.«
Zusätzliches Daumendrücken gibt es für den TuS Spenge vom Nachbarn TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Sollte Spenge nämlich den Klassenerhalt schaffen, würden die »Jürmker« als Vizemeister der Oberliga noch in die Regionalliga aufsteigen.
Während mit dem LHC Cottbus der Zweitliga-Aufsteiger aus der Regionalliga Nordost feststeht (Westmeister TV Korschenbroich kommt in die Südstaffel) ist der Aufsteiger aus der Regionalliga Nord noch völlig offen. Ob Spitzenreiter TSV Anderten auf sein Aufstiegsrecht verzichtet oder von der Handball Bundesliga (HBL) keine Lizenz erhält, wird erst nach dem 1. Juni entschieden, da Anderten eine Fristverlängerung für die Einreichung der Lizenzunterlagen beantragt hat und diese gewährt wurde. Der Tabellenzweite Eintracht Glinde hatte bereits erklärt, im Falle des Staffelsieges sein Aufstiegsrecht nicht wahrzunehmen. Möglicherweise rückt sogar der Tabellendritte HSG Barnstorf-Diepholz nach. Ohnehin scheint es bei der Lizenzerteilung der Nord-Zweitligisten Probleme zu geben. Drei Vereine müssen in den nächsten Tagen Unterlagen zur Nachbesserung einreichen, denn am 15. Mai will die HBL über die Lizenzen entscheiden. Etwaige Lizenzverweigerungen wirken sich auf den Abstieg übrigens nicht aus. Es wird neben der HSG Augustdorf/Hövelhof definitiv ein weiterer Verein aus der 2. Bundesliga Nord absteigen.

Artikel vom 09.05.2007