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Kinder laufen gegen die Malaria

»Ugandafieber« bringt auf Trab und 500 Euro für die gute Sache ein

Verl-Sürenheide (mh). »Laufen für Afrika«: Unter diesem Motto haben sich jetzt die Kinder des Kindergartens St. Judas-Thaddäus Sürenheide mächtig ins Zeug gelegt. Der Lohn der Anstrengung: Am Ende des Sponsorenlaufs waren 500 Euro in der Kasse.

»Laufen für Afrika« - das hieß konkret »Laufen für Moskitonetze«, damit die Menschen in Uganda nicht schutzlos den oft todbringenden Malaria-Mücken ausgesetzt sind. »Stoppt die Malaria« lautete denn auch der Aufruf, mit dem die Kindergartenleitung und der Elternrat vor Wochen an die Öffentlichkeit gegangen waren und Eltern, Geschäftsleute sowie die örtliche Volksbank und Sparkasse um Unterstützung gebeten hatte. Die von allen Seiten spontan zugesagte Hilfe machte den Initiatoren Mut und sie starteten ein Projekt, das insgesamt sechs Wochen umfasste.
Eltern sprachen von einem »Ugandafieber«, das die Kinder infiziert habe. Bildtafeln mit Fotos aus Afrika und vor allem aus dem Dorf Makukuulu, das von der Aktion profitieren soll, brachten Kindern und Eltern das Land ganz nah. In Stuhlkreisen konnten die Kinder von dem Kontinent mit der zauberhaften Vegetation gar nicht genug bekommen und überzeugten sich von der Zweckmäßigkeit eines Moskitonetzes. Als dann Marie-Luise Klook aus Rietberg mit Reiseeindrücken zu ihnen in den Kindergarten kam, da hörten die Kinder so interessiert zu, »dass kein Laut zu hören war«, so die Leiterin Anna Freitäger. Die Rietbergerin erzählte von den Kindern in Makukuulu, die trotz ihrer unvorstellbaren Armut und ständigem Nahrungs- und Wassermangel zu jedermann freundlich seien und oft das wenige teilten, das sie besitzen. Sie erzählte von den Lebensumständen der Menschen in Uganda, von ihrem Ideenreichtum, aus Naturmaterialien etwas Nützliches zu machen. Sie hatte getrocknete Bananenblätter dabei, aus denen auch die Kinder viele Alltagsgüter erstellen und die sie unter anderem zum Einschlagen ihrer Lebensmittel benutzen.
So motiviert, wurden den Kindern beim Sponsorenlauf bei herrlichem Sommerwetter die Beine nicht müde. Stempel für Stempel errangen sie für ihren Sponsorenpass auf der »Kindergartenpiste«.
Nur fünf Euro kostet ein Moskitonetz, unter dem gleich mehrere Kinder oder zwei Erwachsene vor den lästigen kleinen Stechmücken geschützt sind. So können von den 500 Euro 100 Netze angeschafft werden.

Artikel vom 09.05.2007