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Das wäre schön: Kurzer
Weg zur Kfz-Behörde

Bürgermeister hätte gerne die Zulassungsstelle in Verl

Von Manfred Köhler
Verl (WB). 17 Kilometer von Verl bis zur Zulassungsstelle im Kreishaus in Gütersloh und wieder zurück: »Das sind 34 Kilometer, die man sich sparen könnte«, meint Bürgermeister Paul Hermreck. »Es wäre doch keine schlechte Sache, wenn die Bürger die Zulassung oder Abmeldung ihrer Fahrzeuge bequemer erledigen könnten.«

Und das könnte, wenn es nach dem Bürgermeister ginge, schon in wenigen Monaten der Fall sein. Dann wird das neue Rathaus mit einem erweiterten Bürgerservice seiner Bestimmung übergeben. Eine Zweigstelle könnte Hermreck sich in diesem Angebot gut vorstellen. »Ein erstes Gespräch hat es schon gegeben«, sagt Hermreck, »und gute Beispiele aus anderen Kreisen gibt es auch.« Etwa das dezentrale Modell in Lippe oder das Online-Angebot im Rhein-Erft-Kreis.
Zunächst gelte es aber, gemeinsam mit dem Kreis auf der Basis rechtlicher Verordnungen eventuelle Möglichkeiten durchzusprechen. »Wir sind noch ganz am Anfang«, skizziert Hermreck die Lage. Die Richtschnur bei den Gesprächen ist für den Bürgermeister klar: »Wir müssen uns stets fragen, was wollen die Bürger?«, betont er. Und wenn diese Zeit sparen, lange Wege und damit den starken Verkehr meiden könnten, sei viel gewonnen. Davon würden ja auch umliegende Kommunen profitieren. »Die Schloß Holter zum Beispiel, die haben es ja noch weiter nach Gütersloh«, gibt Hermreck zu bedenken. Eine dezentrale Lösung mit Verl als Außenstelle käme seiner Meinung nach auch ihnen sehr zugute.
Wie gut eine solche Lösung klappen würde, zeigt sich am Bespiel des Kreises Lippe, wo 2004 neben Detmold noch in Bad Salzuflen und in Barntrup Außenstellen eingerichtet wurden. »Das hat sich hervorragend bewährt«, erklärte Thomas Wolf-Hegerbekermeier von der Kreisverwaltung auf Anfrage.
Interessant findet Hermreck auch einen Service, den der Rhein-Erft-Kreis seinen Bürgern anbietet: »Dort gibt es einen zusätzlichen Online-Service der Zulassungsstelle«, sagt der Bürgermeister. Vorteil: Die Bürger können per Internet Anmeldung, Abmeldung und Ummeldung vorbereiten und einen Termin mit der Behörde ausmachen. Die Nachfrage ist enorm und das Modell macht Schule, wie jetzt in der Verwaltungszeitung »Landkreistag Nordrhein-Westfalen Eildienst 3/2007« (www.lkt-nrw.de) nachzulesen ist. Zahlreiche Zulassungsbehörden schauen sich inzwischen das Modell im Erftkreis vor Ort an.
Indes sind dem Ordnungsdezernenten der Gütersloher Behörde, Hans-Dieter Malsbender, bislang so gut wie keine Klagen der jährlich etwa 40 000 Nutzer wegen zu langer Wege zu Ohren gekommen. Deshalb sieht er auch keinen Handlungsbedarf. Außerdem habe der Kreis erst vor zehn Jahren aus Kostengründen die Außenstellen in Halle und Rheda-Wiedenbrück geschlossen und mit dem neuen funktionalen Gebäude in Gütersloh in dieser Zeit sehr gute Ergebnisse erzielt. Der Service der Zulassungsstelle werde stetig erweitert und auch in den Online-Bereich habe man den Einstieg gemacht. »Für uns stehen die Bürger immer im Zentrum«, betonte Malsbender, »und falls Anfahrwege zum Problem werden, muss man natürlich reagieren«.

Artikel vom 09.05.2007