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Kinder sind jetzt Wild-Experten

Stemweder Jäger informierten Kindergarten-Gruppen über die Natur

Hollwede (krü) »Runter vom Sofa - Natur begreifen« - so lautete das Motto einer Veranstaltung am Jägerheim Hollwede. Die Stemweder Kindergartenkinder erkundeten die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Die Stemweder Jäger hatten mit Unterstützung des Lübbecker Hegerrings die sechsjährigen Jungen und Mädchen aus den Kindergärten Dielingen, Haldem, Wehdem, Oppendorf, Niedermehnen, Twiehausen, Oppenwehe und Levern eingeladen und ein vielfältiges Programm zusammengestellt.
Jeder Kindergarten machte an jeder Station einmal Halt. »Der Gedanke dabei ist, dass wir der Naturentfremdung der Kinder entgegenwirken wollen. Zu Dingen, die man den Kinder nicht erklärt, werden sie nämlich sonst nie einen Bezug finden«, sagte Ingo Bockhorn, Mitorganisator der Veranstaltung. »Außerdem soll so auch das negative Bild vom Jäger, der die Tiere nur abschießt, aber sich nicht um die Bestände kümmert wie es in der Realität der Fall ist, verbessert werden.«
Zum Programm gehörte unter anderem die »Rollende Waldschule«, in der sich die Kinder verschiedene Tierpräparate anschauen und auch anfassen konnten. Zum Höhepunkt wurden die lebendigen Gänseküken, die jedes Kind einmal streicheln oder auf den Arm nehmen wollte. Fritz Dannhus von der »AG-Eule« erklärte den Kleinen unterdessen, wie heimische Eulen ihre Jungen großziehen und was sie fressen. Wer Spaß am Basteln hatte, konnte im Jägerheim mit unterschiedlichen Materialien ein Naturbild anfertigen.
Natürlich gehörte auch der Lebensraum Wald zum Programm. Revierförster Norbert Schmelz und Jägerin Lissy Kracht führten die Kindergartenkinder in Kleingruppen durch ein angrenzendes Waldstück. Im Wald wurden dann ein Baumtelefon hergestellt und Waldmemory gespielt. Ein großes Rätselraten herrschte am Tisch von Horst Katenbrink. »Vielleicht ein Pferd? Oder ein Elch?« hieß es von den Kindern auf die Frage, zu welchem Tier wohl welcher Fuß gehöre.
Nach der Aufklärung dieses Rätsels konnten die Jungen und Mädchen mit den Fußpräparaten von Rehwild und Wildschweinen selbst auf einer mit Töpferton gefüllten Schale Fährtenabdrücke herstellen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Besonders interessant war nicht nur für die Kinder sondern auch für die Erzieherinnen das Insektenhotel hinter dem Jägerheim. In einer Art »Haus« aus Tonziegeln, Baumscheiben und ausgestopften Rohren nisten hier Wildbienen. »Vor denen braucht ihr keine Angst zu haben, Wildbienen stechen nicht«,beruhigte Wolfgang Babina die erst etwas schüchternen Kindergartenkinder. Er erklärte ihnen alles über das Insektenhotel und dessen Bewohner. So zeigten sich doch alle sehr erstaunt, als er erläuterte, dass ohne Bienen ein Leben auf unserer Erde schon in vier Jahren nicht mehr möglich sei, weil 80 Prozent der Pflanzen durch Bienen bestäubt würden. »Ohne Bestäubung würde es keine Pflanzen mehr geben, die den nötigen Sauerstoff produzieren und andere lebenswichtige Funktionen erfüllen«.
Am Ende erhielt jeder Kindergarten eine Holzscheibe mit Löchern als eine Art kleines Bienenhotel für den Kindergarten. Nach dem Programm wurde gemeinsam mit den Eltern am Jägerheim gegrillt.

Artikel vom 09.05.2007