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Die Sonne schreibt keine Rechnung

Umsatz verzehnfacht: Firma Kleinehelleforth boomt als Spezialist für Solartechnik

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Die Sonne schreibt keine Rechnung. Doch ganz umsonst ist sie auch nicht. Der Verler Firma Kleinehelleforth jedenfalls dürfte es Dank Sonnenenergie ganz warm ums Herz werden: Sie hat frühzeitig auf erneuerbare Energien gesetzt, sich auf Solartechnik spezialisiert und kann sich heute vor Aufträgen kaum retten.

Der Umsatz ist in fünf Jahren um das zehnfache gewachsen, die Mitarbeiterzahl von vier auf 19. »Im Jahr 2000 haben wir pro Jahr noch fünf Solarheizungen gebaut, heute sind es zwei pro Woche«, erzählt Firmengründer Reinhold Kleinehelleforth. Der 64-jährige Verler und sein Sohn Maik (35) sind stolz auf diese Entwicklung. »Wir haben die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Wir haben uns mit viel Arbeit in unserem Berufsalltag als Gas- und Wasserinstallateure und Heizungsbauer das Know-how und die Erfahrung angeeignet, als die regenerativen Energien von Politik und Wirtschaft noch belächelt wurden«, sagt Maik Kleinehelleforth, der wie der Vater den Meisterbrief in der Tasche hat. Und der Senior erzählt von der Entscheidung für das Spezialgebiet: »Bäder bauen können andere auch, aber die Solartechnik ist ein Markt der Zukunft.« Und damit alles eine runde Sache wird, haben die Kleinehelleforths gleich noch einen Großhandel ins Leben gerufen, mit dem sie sich selber und die Branche beliefern.
Bei Kleinehelleforth hat die Zukunft schon begonnen. Das Fachwissen von Vater und Sohn ist gefragt: Zu ihren Info-Veranstaltungen kommen stets so um die 150 Kunden. Sogar von der Branche und der Volkshochschule werden sie gebeten, Kunden über die Strom- und Wärmeerzeugung mit Sonnenkraft zu informieren. »Wir sind die einzigen weit und breit, die das können«, sagt Maik Kleinehelleforth und muss lange nachdenken, um in Deutschland Vergleichbares zu finden: »Ich glaube, in Süddeutschland gibt es diesen Service auch noch.«
Was die Kunden stets aufhorchen lässt ist, dass auch ihr Portmonee lachen könnte, wenn die Sonne lacht: »Mit dem Anschluss des Heizkessels an die Sonne, lassen sich die Heizkosten halbieren«, hat Maik Kleinehelleforth berechnet. »Und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist eine wunderbare Geldanlage«, betont der Seniorchef und Gesellschafter des seit 1992 als GmbH firmierenden, 35 Jahre alten Familienbetriebs, der 1200 Kunden in ganz Ostwestfalen-Lippe und im Sauerland hat. Sein Sohn greift zum Taschenrechner: »Wer 10 000 Euro zur Bank bringt, hat bei drei Prozent Zinsen nach 20 Jahren 18 000 Euro. Wer das Geld in eine Photovoltaikanlage investiert, hat dann 26 000 Euro. Gesetzlich garantiert!«, betont er. Wer dieses Ziel erreichen will, sollte aber auf Qualität achten, empfiehlt er. Für die Firma Kleinehelleforth sei sie selbstverständlich. »Die Module, die wir aufs Dach legen, sind der Nadelstreifenanzug auf dem Anlagenmarkt«, beschreibt Reinhold Kleinehelleforth die edel und schwarz in der Sonne glänzenden Flächen. Diese seien zwar zehn bis 15 Prozent teurer als herkömmliche Anlagen, brächten aber zehn bis 20 Prozent mehr Ertrag.
Bereits 300 Anlagen mit 25 000 Quadratmeter Kollektorfläche zur Strom- und Wärmeerzeugung hat die Verler Firma gebaut und sie sieht einen kaum zu bewältigenden Boom auf sich und die Branche zu kommen - ausgelöst durch die Klimadiskussion und die Vorgaben der Europäischen Union. »In 13 Jahren soll der Anteil der erneuerbaren Energien von sechs auf 20 Prozent erhöht werden«, sagt Maik Kleinehelleforth und meint: »Das ist nicht zu schaffen, wenn die Privatleute nicht mitziehen.« Das aber sei wünschenswert. »Unterm Strich gewinnen alle dadurch: Die Bürger spüren das in der Haushaltskasse, die Wirtschaft profitiert, aber vor allem der Umwelt tut das richtig gut«, betont er und macht deutlich: »Eine Anlage von etwa 100 Quadratmetern spart 6000 Kilogramm CO2 im Jahr. Das sind sechs Tonnen.«
www.solar-1a.de

Artikel vom 09.05.2007