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»Gewinn kann
teuer werden«

Polizei warnt vor Telefonspiel

Bünde/Rödinghausen/Kirchlengern (han). Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein ganz normales Anschreiben der Telekom, das in diesen Tagen vielen Menschen unaufgefordert ins Haus flatterte. Doch dieses Mal soll der Empfänger angeblich Geld bekommen, statt zu bezahlen. 400 Euro locken zu einer Busreise unbekannten Ziels.

»Unseriös und dubios«, warnt die Polizei. Durch die Verwendung der gleichen Schriftart, Schriftgröße und anhand des Aufbaus des Briefes, der der BÜNDER ZEITUNG vorliegt, werde suggeriert, dass es sich um ein offizielles Schreiben der Telekom oder eines Tochterunternehmenes handele. Außerdem ziert ein magentafarbener Telefonhörer den Briefkopf, die gleiche Farbe, die auch der »Rosa Riese« verwendet.
Eine Sprecherin der Telekom distanzierte sich von dem Schreiben. »Dieser Brief stammt definitiv nicht von der Telekom. Im Zweifelsfall immer die Kundennummer vergleichen«, erklärte Sabine Röttger.
»Hier wird offenbar versucht einen seriösen Eindruck zu erwecken«, vermutet Kommissariatsleiter Bernd Rahmöller. Im Text ist von einem vielversprechenden Angebot die Rede: »Ihnen wurde ein Gewinn im Wert von 400 Euro zugeteilt. Sie bekommen ihn garantiert in voller Höhe ausgehändigt.« Als Hintergrund wird ein deutschlandweites Telefongewinnspiel genannt. »Dabei wurde unter anderem ihre Nummer gezogen.« Während einer Busfahrt sollen die vermeintlichen Gewinner ihr Geld erhalten - und einen weiteren Nominierungspreis von 1000 Euro.
Eine verlockende Botschaft - doch ein Absender ist nicht zu erkennen. Nur ein Postfach in Emstekerfeld wird genannt. »Bei solchen Fahrten erhalten die Teilnehmer ihren Gewinn nie«, weiß Bernd Rahmöller. Beispielsweise komme eine geforderte Rückantwort nie an.
Während der so genannten »Kaffeefahrten« werden die zumeist älteren Teilnehmer dann dazu überredet, Produkte für viel Geld zu kaufen. »Dann kann ein Gewinn sehr teuer werden.«
Deshalb lautet sein Rat: »Zerknüllen und wegwerfen«.

Artikel vom 09.05.2007