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Wie gefährlich der unbedachte Umgang mit brennendem Fett sein kann, demonstriert hier Jürgen Oldenkott. Anschließend erstickte der Ostenländer die Flammen mit einer Decke, dem effektivsten Löschmittel für diesen Fall.

Feuerwehr ist
für die Zukunft
gut gerüstet

Hermann Neiske erhält Ehrennadel


Ostenland (al). Mit einem Festakt unter freiem Himmel und einem Tag der offenen Tür nahm der Löschzug Ostenland zwei neue Einsatzfahrzeuge und sein frisch renoviertes Gerätehaus offiziell in Betrieb. »Es ist eine Seltenheit, gleich zwei neue Fahrzeuge und als Zugabe noch eine neue Fahrzeughalle zu segnen«, zollte Wehrführer Reinhard Brand den Leistungen der Kameraden des Löschzuges Respekt.
Löschzugführer Paul Bathe konnte zahlreiche Fördervereinsmitglieder sowie Feuerwehrkameraden der benachbarten Löschzüge und der Partnerfeuerwehr des ostdeutschen Schöneiche begrüßen. »In Zeiten, in denen der Staat die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht hat, ist es gut zu wissen, dass im Delbrücker Land Eigeninitiative entwickelt und selber Hand angelegt wird. Dies gilt in besonderer Weise für die Feuerwehr«, so Bürgermeister Robert Oelsmeier. Für Delbrücks ersten Bürger ist es eine herausragende Leistung, dass sich in einer Stadt mit 30 000 Einwohnern eine Freiwillige Wehr den hohen Anforderungen stelle und diese erfülle. »Damit können wir viel Geld für hauptamtliche Kräfte sparen«, so Oelsmeier, der eine anständige Ausstattung der Feuerwehr als Gradmesser für die öffentliche Anerkennung der Leistungen der Wehr sieht.
Vor dem hohen Maß an Motivation zog auch Kreisbrandmeister Bernhard Lücke den Hut. Für den vorbildlichen Schulterschluss bei der Realisierung der neuen Fahrzeuge und der Erweiterung des Gerätehauses dankte Wehrführer Reinhard Brand. »Die beiden Fahrzeuge haben beim Orkan Kyrill und bei einem Großbrand in Ostenland bereits ihre Feuertaufen bestanden. Eeine verantwortungsvolle Feuerwehr stellt sich immer die Frage, wie teuer Hilfe sein darf«, legte Brand Wert auf die effektive Umsetzung klarer Konzepte. Beide Feuerwehrfahrzeuge seien in vielen Stunden konzipiert worden und den Bedürfnissen der Ostenländer Wehr bestens angepasst. Mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) nimmt ein modernes Erstangriffsfahrzeug seinen Dienst auf. Das Gelände fähige Fahrzeug führt 2200 Liter Wasser mit und ist sowohl für die Brandbekämpfung als auch die technische Hilfeleistung bei Unfällen ausgerüstet. Das 240 Pferdestärken starke Fahrzeug hat rund 22 000 Euro gekostet. Neben dem Fahrer finden acht Kameraden Platz. Weitere 25 000 Euro investierte die Stadt in einen neuen Einsatzleitwagen, der von den Kameraden in Eigenleistung umgebaut wurde. Neben den Fahrzeugen segnete Pfarrer Hubert Poschmann auch die neue, rund 80 Quadratmeter große Fahrzeughalle. In gut 6000 Stunden Eigenleistung und 13-monatiger Bauzeit entstand der Anbau. Zudem wurde das gesamte Gerätehaus grundlegend saniert. Für seinen unermüdlichen Einsatz beim Umbau verlieh Reinhard Brand dem Ostenländer Feuerwehrkameraden Hermann Neiske die silberne Ehrennadel des Stadtfeuerwehrverbandes.
Mit einem ganzen Tag voll Unterhaltung und Information feierte der Löschzug sein herausgeputztes Heim und die neuen Fahrzeuge. Der Feuerwehrkasper, zahlreiche Vorführungen und eine große Fahrzeugausstellung lockten zahllose Besucher an diesem Tag nach Ostenland.

Artikel vom 09.05.2007