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Stadthalle gerät immer
stärker unter Druck

Umsatz schrumpft 2006 um 9,2 Prozent


Gütersloh (rec). Die Stadthalle Gütersloh spürt den harten Wind des Wettbewerbes. Laut Geschäftsbericht sind die Umsatzerlöse im vergangenen Jahr um 75 000 Euro geschrumpft, das entspricht einem Minus von 9,2 Prozent. Der Jahresverlust fiel mit 975 495 Euro um satte 334 253 Euro höher aus als im Jahr 2005.
Diesen Verlust gleicht die Stadthalle durch Rücklagen (443 723 Euro) und Steuergelder (531 771 Euro von der Stadt) aus. Mit einem gewissen Verlust hatte die Stadt ja gerechnet. Doch weil der diesmal so hoch ausfiel, muss sie 254 871 Euro mehr aufbringen als sie eigentlich wollte.
Ob Großer Saal, Kleiner Saal, Foyers oder Konferenzräume - überall in der Halle ist die Zahl der Vermietungen gesunken. Das lag laut Ex-Geschäftsführer Johann Nusser zum einen am Verzicht auf Doppelbelegungen durch den Fachbereich Kultur. Für die Theater- und Musikaufführungen wurde nur der Große Saal gemietet (und bezahlt), nicht aber das Garderobenfoyer. Zum anderen habe es auch an der Konkurrenz gelegen: »Der Trend, die Veranstaltungsräume in der Region über die Preisschiene zu vermarkten, ist bei allen Mitbewerbern deutlich erkennbar«, schreibt Nusser in seinem letzten Lagebericht. Die Kunden forderten Preisabschläge, weil sie woanders auch gewährt würden. Als hausgemachter Nachteil kommen die Theater- und Kulturveranstaltungen in den Monaten Mai bis September hinzu. In dieser Zeit seien die Terminwünsche anderer Kunden nicht erfüllbar. Also wanderten sie ab.
Zum höheren Defizit im Jahre 2006 trugen ferner Forderungen des Fachbereiches Kultur an die Stadthalle (insgesamt rund 60 000 Euro) und eine unvorhergesehene Dachsanierung (30 000 Euro zusätzlich) bei. Neue Kandidaten für die Nachfolge Nussers sollen dem Hauptausschuss im Juni präsentiert werden. Ob es sich dabei um einen, zwei oder mehr Kandidaten handelt, ließ Stadtkämmerer Dr. Klaus Wigginghaus gestern offen.

Artikel vom 08.05.2007