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Krupp-Jungs
sind heiß auf
Weißrussland

Eishockey-WM: Viertelfinale verpasst

Mytischtschi/Russland (dpa). Das Viertelfinale ist weg, doch Deutschlands Puckjäger wollen es auch gegen Weißrussland wissen und die Eishockey-Weltmeisterschaft mit einem Sieg beenden.

»Es kommt darauf an, sich emotional wieder auf den höchsten Level zu bringen, um Bäume auszureißen. Wir wollen auf ein gutes Turnier zurückschauen können und uns mit erhobenem Kopf verabschieden«, sagte Bundestrainer Uwe Krupp mit Blick auf die Partie heute (14.15 Uhr/BR) in Mytischtschi bei Moskau. Stürmer Michael Hackert meinte: »Die Mannschaft ist bereit, den Kampf nochmal aufzunehmen.«
Beim 0:3 am Samstag gegen die USA sei die Mannschaft zu dieser Emotionalität nicht in der Lage gewesen, befand Krupp. Durch die dritte Turnierniederlage war der Einzug unter die letzten Acht nicht ohne fremde Hilfe zu schaffen. Sie blieb am Sonntagabend jedoch aus: Vizeweltmeister Tschechien holte nach dem 2:3 im Bruderduell gegen die Slowakei trotz des 3:4 (1:0, 1:1, 1:2) gegen Rekordchampion Kanada durch das Erreichen der Verlängerung mit Mühe und Not den erforderlichen Punkt. Zuvor gewannen die Slowaken unter den Augen der deutschen Mannschaft 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) gegen die Weißrussen, die in letzter Minute ihre theoretische Viertelfinal-Chance einbüßten.
Aus der Gruppe F kamen in Kanada, den USA sowie Tschechien und Slowakei alle Favoriten weiter. In der Staffel E war schon am Samstag alles klar: Gastgeber Russland, Schweden, Finnland und nach einjähriger Pause die Schweiz stehen am Mittwoch und Donnerstag unter den letzten Acht. Schweden gewann am Sonntag die Olympia-Revanche gegen Finnland 1:0 (1:0, 0:0, 0:0). Am Montag werden die Viertelfinal-Paarungen ermittelt.
Dann will das deutsche Team den Blick ein Stück weiter nach vorn richten. »Man muss auch ein bisschen auf die Weltrangliste schauen«, forderte Routinier Sven Felski. Dort wird sich Deutschland nach der WM voraussichtlich nur um einen Rang auf Platz elf verbessern, der Abstand auf Lettland und Weißrussland kann mit einem Sieg aber kleiner werden.
Die ersten Neun nach der WM 2008 in Kanada sind direkt für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver qualifiziert. Die restlichen drei Plätze werden in Ausscheidungsturnieren vergeben. »Wenn wir die Olympia-Qualifikation erreichen wollen, müssen wir solche Gegner schlagen«, sagte Hackert über den letztjährigen WM-Sechsten Weißrussland, gegen den bei einem großen Turnier noch kein deutscher Sieg gelungen ist. Krupp: »Die Eishockey-Welt sieht die Weißrussen als die Mannschaft, die die zweite Kategorie anführt.«
Das soll bald wieder die deutsche Auswahl tun, auch wenn Kapitän Daniel Kreutzer für die kommende WM erneut den Klassenerhalt als oberste Devise ausgab. Auf Dauer aber will Kreutzer mehr: »Wir müssen wieder da hin, wo wir mal waren - an Platz acht schnuppern und ins Viertelfinale kommen.« Das war von 2001 bis 2003 drei Mal in Serie gelungen, ehe die bisher nicht überzeugende Schweiz den Platz hinter den sieben Großen im Welt-Eishockey eroberte.
Zu heutigen Gegner Weißrussland sagte Krupp: »Das ist eine sehr talentierte Mannschaft, die mit hohem Risiko spielt.« Weißrusslands Trainer Curt Fraser kündigte bereits an: »Wir werden mehr als bereit sein.«

Artikel vom 07.05.2007