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Derby-Klatsche trotz Klatschens

Fußball-Bezirksliga aktuell: VfL Holsen unterliegt Stift Quernheim 0:4 (0:2)

Von Sebastian Picht
und Moritz Winde
Kirchlengern (BZ). Wer zuletzt klatscht, klatscht am Besten: Der VfL Holsen verlor gestern Abend das vorgezogene Derby der Fußball-Bezirksliga beim BV 21 Stift Quernheim mit 0:4 (0:2) und musste sich dabei sogar noch verhöhnen lassen.

Das Ritual, dass die Holser Spieler und der VfL-Betreuerstab direkt vor dem Anpfiff lautstark in die Hände klatschen, ist nicht neu. Gestern Abend nahmen die »Stifte« die Angewohnheit des Gegners jedoch auf die Schippe. Torschütze Michael Wieczorek und sein Flankengeber Renée Terbeck fingen nach dem 1:0 nach nur sieben Minuten an, ebenfalls zu klatschenÊÊ-Êdie Hände zum Himmel. Ihre Teamkollegen stimmten mit ein und machten Holsen lächerlich. Der Beifall war verdient: Die Truppe von Uwe Klausmeier drückte dem Lokalvergleich von Anfang an seinen Stempel auf. Nach einem Zuckerpass von Ronny Greiner auf Michael Wieczorek gab es die nächste dicke Chance (21.). Zudem scheiterte Alexander Hermann im Nachschuss. »Wir gewinnen keine Zweikämpfe«, haderte VfL-Übungsleiter Michael Hanke mit dem Spiel seiner Truppe. »Und vorne eiern wir rum.« Erst nach einer halben Stunde wurde es besser. Adel Hedfi vergab zwei gute Chancen (34./40.). Doch noch vor dem Seitenwechsel machte Stift Quernheim den Sack zu. Nach einer Terbeck-Flanke beförderte Hermann am langen Pfosten das Leder mit gestrecktem Bein über die Linie -Ê2:0 (44.).
Hermann erhöhte in der 66. Minute auf 3:0. Nach einem groben Schnitzer von Jörg Siekmann als letztem Mann klaute Hermann den Ball, lief 20 Meter frei aufs Tor zu und versenkte selber zum 3:0 -ÊTerbeck war ebenfalls mitgelaufen. Michael Hanke setzte nun alles auf eine Karte und brachte mit Ivan Kalinin und Ümit Köker direkt nach dem 0:3 zwei weitere Stürmer. Ein Doppelwechsel, der nicht den gewünschten Erfolg brachte. Terbeck erhöhte noch (85.) zum 4:0-Endstand. Für den BV klatschte es Beifall, während sich VfL-Torwart André Placke sein Comeback nach langer Verletzungspause sicherlich ganz anders vorgestellt hatte.
Noch bitterer für den VfL Holsen: Marc Schendzielorz sah nach einer üblen Schiedsrichter-Beleidigung vollkommen zu Recht die rote Karte. Und auch Ümit Köker sah den roten Karton nach einem Foul in der 89. Minute.
BV 21 Stift Kirchlengern: Klan - Vette, Lehmann (60. Budde), Holle, Greiner, R. Wieczorek (69. Ostsieker), Steinke (78. Jording), Strauch, Hermann, M. Wieczorek, Terbeck.
VfL Holsen: Placke -ÊGrützmacher (67. Kalinin), Kleineweber, Knigge, Siekmann, Chilko, C. Köker, Hedfi, Schendzielorz, Marolt, Steinmann (68. Ü. Köker).
Tore: 1:0 (7.) M. Wieczorek, 2:0 (44.) Hermann, 3:0 (66.) Hermann, 4:0 (85.) Terbeck.
Rote Karten: Schendzielorz (80.), Ü. Köker (89.).

Artikel vom 04.05.2007