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Vom Torjäger zum Abwehr-Spezi

Mariusz Rogowski spielt eine bärenstarke Rückrunde beim SC Verl

Verl (sba). Mit Lob für einzelne Spieler hält Verls Trainer Mario Ermisch für gewöhnlich hinterm Berg. Anders war das am Mittwoch im Fall von Mariusz Rogowski: »Er ist einer der ganz wichtigen Konstanten bei uns im Team. und spielt eine starke Rückrunde.« Ein Lob, das sich Rogowski in sieben Jahren SC Verl hart erarbeitet hat.
So freute es die polnisch-stämmige Defensivkraft sichtlich, als der Coach ihm nach dem Sieg in Herne »eine starke Partie« attestierte. »Das ist natürlich schön. Aber ich bin nicht der einzige, der hier eine gute Rückrunde spielt. Die ganze Mannschaft zeigt eine tolle Leistung«, gibt der 27-Jährige das Lob gerne an die übrigen Teamkollegen weiter.
Bereits seit dem Jahr 2000 schnürt der gebürtige Stettiner seine Fußballschuhe nun schon am Ölbach. Zunächst ging der mit 1,72 Meter nicht gerade groß gewachsene Rogowski für den SCV allerdings auf Torjagd, anstatt Gegentreffer zu verhindern: »Ich wurde als Stürmer verpflichtet. Unter Mario Ermisch bin ich dann in die Viererkette gerückt - eine Position, die mir sehr gut liegt.« Das er sich in der neuen Rolle so schnell zurecht gefunden hat, verdankt er vor allem seinem Trainer, »bei dem ich taktisch sehr, sehr viel dazu gelernt habe«.
Dafür liefert er auf dem Platz fast allwöchentlich den Beweis. Zusammen mit Heini Schmidtgal (»Mit ihm verstehe ich mich super«) bildet er die vielleicht stärkste linke Seite in der Oberliga Westfalen - eine Vielzahl von Angriffen geht in jedem Spiel von der Seite des starken Duos aus. Rogowski setzt Schmidtgal dabei mit klugen Pässen regelmäßig gut in Szene, sichert den flinken Flügel-Flitzer nach hinten ab und sorgt mit brandgefährlichen Flanken zudem noch für Gefahr im gegnerischen Strafraum.
Für seinen Traum, »mit dem SC Verl wieder in der Regionalliga zu spielen« legt sich der Pole selbst also mächtig ins Zeug. Bei der Frage nach den Chancen zum Aufstieg hält er es dann wie die deutschen WM-Handballer: »Wenn nicht jetzt, wann dann«, glaubt er, dass der Titel den Verlern nicht mehr zu nehmen sein wird. »Zwei bis drei Siege brauchen wir allerdings noch, um ganz sicher durch zu sein«, warnt er, die Sache nicht zu locker zu nehmen.
In der kommenden Saison möchte der Single (von seiner polnischen Freundin musste er sich aufgrund der Entfernung schweren Herzens trennen) peilt der Abwehr-Spezialist dann einen Platz unter den ersten zehn der Regionalliga an: »Mein Fernziel ist es, einmal in der neuen 3. Liga zu spielen: Tolle Vereine, viele Zuschauer, viel Stimmung: das wünscht sich jeder Fußballer.«
Teamintern sind die Voraussetzungen für eine weitere erfolgreiche Serie schon jetzt prächtig. Dafür sorgt auch Mariusz, indem er regelmäßig Team-Pokerabende bei sich veranstaltet. »Wir spielen dann mit fünf bis sechs Mann wie die Profis. Meistens sind Josef Cinar, Lukas Krause und Heini dabei«, erzählt Rogowski.
Bis 2008 läuft sein Vertrag beim SC Verl noch, wobei er nicht ausschließt, »dass ich noch eine Weile dranhänge«. Gerne würde er seine Laufbahn sogar am Ölbach beenden: »Hier habe ich meine Fußballkarriere in Deutschland begonnen, hier kann sie auch gerne wieder zu Ende gehen.«

Artikel vom 04.05.2007