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Ein Delfin im Pfiffikus-Haus

Sprachtest für Vierjährige geht in zweite Runde - 1255 Teilnehmer

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Die Sprachstandsfeststellung »Delfin 4« geht in die zweite Runde. Bis zu den Sommerferien werden 1255 der 2605 Vierjährigen im Kreis erneut getestet. Bei ihnen waren beim ersten Test im März Sprachdefizite festgestellt worden. Nach dem damaligen Zoo-Spaziergang steht jetzt ein Besuch im Pfiffikus-Haus an.

Dass fast die Hälfte der Kinder erneut zum Test müssen, damit hatten Schulamt, Lehrer und Erzieherinnen nicht gerechnet (das HK berichtete). Besonders hoch sind die Quoten in Kirchlengern (59 Prozent), Vlotho (52 Prozent) und Herford (51,5 Prozent). »Ich betone aber noch einmal: Dieser Test zwei Jahre vor der Einschulung ist eine große Chance für die Kinder, Sprachdefizite rechtzeitig zu beheben«, sagt Ursula Niemeier vom Schulamt.
Am Montag und Dienstag werden die Lehrer mit dem neuen Spiel »Ein Besuch im Pfiffikus-Haus« vertraut gemacht. Anschließend beginnt die Testphase, die - je nach Kindertagesstätte und Schulbezirk variierend - bis zu den Sommerferien dauert. Anders als beim ersten Spiel werden die Kinder jetzt einzeln von einem Lehrer oder Sozialpädagogen getestet. Eltern und vertraute Kita-Erzieher können passiv als Beobachter teilnehmen. »Allen Eltern, die dem Verfahren ablehnend gegenüber stehen, möchte ich sagen: Unterstützen Sie Ihre Kinder, bleiben Sie gelassen, das hilft auch ihren Kindern«, sagt Ursula Niemeier. Sie bedankt sich ausdrücklich bei allen Beteiligten für das Engagement und die Arbeit in der ersten Testphase.
Für Stufe 2 haben die Eltern vom Schulamt eine Einladung für ihr Kind bekommen. »In der Regel findet der 35-minütige Test in der Kita statt«, sagt Sonderpädagogin Jutta Krebs. Die Kitas erhalten ein Formular, mit dem sie für die Kinder, die ab Herbst eine Sprachförderung erhalten, Landesmittel beantragen können. Eine eventuelle Sprachförderung findet in der vertrauten Kita statt.
Problematisch ist allerdings die Förderung von Kindern, die keinen Kindergarten besuchen. Von den kreisweit 350 hatten nur 133 an Testphase 1 teilgenommen. Für sie müssten im Falle eines Förderbedarfs eigens Gruppen eingerichtet werden. Sollten sich Eltern dem Test komplett verweigern, droht Zwangsgeld. »Der Test ist verpflichtend«, sagt Peter Lange vom Schulamt. Für Ratsuchende werden im Schulamt Elternberatungszeiten eingerichtet.

Artikel vom 04.05.2007