04.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spaß auf dem Rücken der Pferde

Anna-Siemsen-Berufskolleg Herford erkundet Reiterhof German Horsemanship

Von Maren Waltemode
(Text und Fotos)
Lenzinghausen/Kreis Herford (SN). »Die Pferde hier sind super erzogen und in der Herde achten alle Tiere aufeinander«, sagt Meltem (18). Zusammen mit 27 Mädchen aus dem Kreis Herford erlebte die Schülerin des Anna-Siemsen-Berufskollegs einen Tag in der Reitschule German Horsemanship in Lenzinghausen.

Statt Deutsch und Mathe im Klassenraum zu pauken, konnten die 16 bis 18-Jährigen gestern Landluft schnuppern und das Leben der Pferde kennenlernen. Von denen könne man nämlich viel lernen, ist Sozialarbeiterin Katrin Pohlmann überzeugt. Zum Beispiel respektvoll mit Lebewesen umgehen und Verantwortung zu tragen lernen. Die Schülerinnengruppe kann sich bei den Pferden einiges abgucken: »Pferde sind überhaupt nicht nachtragend, bei den Mädchen hält sich schlechte Stimmung nach einem Streit oft lange«, erklärt Pohlmann.
»Viele Schülerinnen haben wenig Erfahrung mit Tieren und auch die Arbeit an der frischen Luft ist für viele etwas Besonders«, ergänzt die Pädagogin. Und natürlich solle sich die so viel gelobte Ruhe und Ausgeglichenheit der Tiere auf die Mädchen übertragen. So wie im Fall von Jessica (17), die auf dem Rücken von Pony Tara die Augen schließt und sich an den Hals des Tieres schmiegt.
Alle Mädchen nehmen am Anna Via-Projekt am Anna-Siemsen-Berufskolleg teil. In dem Projekt werden Mädchen betreut, die ihre Schulpflicht erfüllt, jedoch noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben (siehe »Aktuelles Stichwort«). Zwei Mal in der Woche besuchen sie den Unterricht in Fächern wie Deutsch und Mathematik und berufsvorbereitende Kurse wie Floristik, Hauswirtschaft und Kosmetik.
Beim Besuch in der Lenzinghauser Reitschule mussten die jungen Frauen aus dem Kreis Herford kräftig mit anfassen. Neben dem Streicheln der Pferde standen putzen, führen und reiten der Ponys und Pferde auf dem Programm. Auch über Berufe auf dem Reiterhof konnten sich die Mädchen informieren.
Hergestellt wurde der Kontakt zum Reiterhof durch Diana Schmitt-Egner, Referendarin am Berufskolleg und seit mehr als zehn Jahren Reitlehrerin bei German Horsemanship. »Wir können uns vorstellen. die Kooperation mit Schulen auszuweiten«, sagt Schmitt-Egner.
Obwohl sie zuhause drei Pferde hat, gab es für Raphaela bei German Horsemanship einiges zu entdecken. »Bis jetzt habe ich mich immer nur für's Reiten und nicht für die Kommunikation interessiert«, berichtet sie und schaut mit Freundin Meltem versonnen auf ein camelfarbenes Pony. »Das ist das schönste auf dem ganzen Hof«, sind sich beide einig.
Den Reiterhof erkundet haben: Michela, Juliane, Sarah, Jessica, Sarah, Katharina, Christina, Vessile, Pinar, Jessica, Jennifer, Jaqueline, Stephanie, Neval, Sherin, Denise, Raphaela, Tatiane, Swetlana, Lisa, Ayse, Christina, Meltem, Basma, Elisabeth, Elena, Olesja und Regina zusammen mit ihren Lehrerinnen Claudia Droste, Helga Heikel und den Sozialpädagogen Kirsten Machnik, Kerstin Stute und Nina Turtschi.

Artikel vom 04.05.2007