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Aus der Renaissance
hinein in die Moderne

»Brass Modul« bei der Musik in der Evangeliumskirche

Gütersloh (WB). Zur traditionellen Musik in der Evangeliumskirche hatte der Pfarrbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh wieder eingeladen und präsentierte diesmal das Bläserquartett »Brass Modul«, das sich aus Studenten der Hochschule für Musik in Detmold zusammensetzt.

Die Gruppe wurde dabei begleitet von dem Organisten Dominik König, einem Schüler von Prof. Gerhard Weinberger in Detmold. Die jungen Musiker boten ein sehr abwechslungsreiches Programm, für das sie Stücke aus der Renaissance bis zur Moderne ausgewählt hatten.
Zu Beginn gab es zwei Werke von Sigfrid Karg-Elert (1877 - 1933), das Offertorium über ein Thema von Berlioz und die Partita »Nun danket alle Gott« op 65,59. In diesen opulenten Stücken gelang es vortrefflich, die Themen herauszustellen, die zwischen den Trompeten, den Posaunen und der Orgel wechselten. Auch mit den Barockstücken zeigten die Musiker ihr Können. So in John Stanleys (1713 - 1786) »Trumpet Tune«, bei dem Heiko Schultz und Daniel Reichert mit feinfühliger Tongebung die Trompetenstimmen einbrachten, oder im Orgelstück von J.S. Bach, bei welchem Dominik König beim Präludium und der dorischen Fuge (d-Moll) BWV 538 die Register der schönen Ahrend & Brunzema-Orgel zu nutzen wusste. Bei dem bekannten Stück »Jesu bleibet meine Freude« von Bach überzeugte ebenfalls das Zusammenspiel aller fünf Musiker.
Die beiden Posaunenspieler Marie-Luise Scherpe und Matthias Kröger intonierten die »Suite für zwei Posaunen und Orgel«, ein Renaissancestück von Paul Peurl (1570 -1625). Hier kam es besonders auf die wechselseitigen Einsätze mit der Orgel an.
Ein besonderer Höhepunkt des Konzertes war das Stück »Pastime with good company« von Heinrich dem VIII. (1491-1547), bei dem zunächst die zwei hohen Trompetenstimmen in gegenüberliegenden Teilen der Kirche erklangen, anschließend die Orgel das Thema aufnahm und mit den Trompeten zusammen zu einem furiosen Finale aufbaute.
Das Bläserquartett hatte seine besondere Stärke in dem Jazzteil des Konzertes. Hier kam eine Suite im Arrangement von Robert Ramskill mit bekannten Themen wie »Blue Moon« oder »Sentimental Journey« zu einer Aufführung, die die nur etwa 40 Besucher mit spontanem Applaus würdigten. Bei Charles Ives' (1874 -1954) »Let there be Light« hatten einige Zuhörer hingegen Probleme, da die Harmonien für die Ohren recht gewöhungsbedürftig waren.
Den festlichen Abschluss dieses interessanten Konzertes der fünf begabten Musiker bildete das Stück »Entrada Festiva« von Flor Peeters (1903 - 1986), op 93. Der lang anhaltende Beifall zeigte, dass die Musik den Besuchern sehr gefallen hatte.

Artikel vom 04.05.2007