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Von Friederike Niemeyer

Steinhagener
Aspekte

Geschmäcker sind verschieden


Endlich, möchte man sagen. Endlich hatten die Wirte des Köchemarktes und mit ihnen die Steinhagener einmal Glück. Endlich, nach etlichen regnerischen oder kalten Maifeiertagen spielte das Wetter in diesem Jahr mit und bescherte vier sonnig-schöne Tage. Die Menschen nahmen das kulinarische Angebot auf dem Markt in großer Zahl wahr, bummelten durch die geöffneten Geschäfte oder genossen einfach von einem ruhigen Plätzchen aus das rege Treiben im Dorf.
Ein echter Erfolg in Sachen Ortskernbelebung, den sich vor allem die vier engagierten Wirte ans Revers heften dürfen. Und diese Leistung wird auch nicht dadurch geschmälert, dass sich unter die Vielzahl der zufriedenen auch einige unzufriedene Stimmen mischen (dazu auch ein weiterer Leserbrief in dieser Ausgabe). Dem einen oder anderen schmeckte die Veranstaltung nicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Die eine Speise zu roh, die andere verkocht, der Teller nicht ausreichend gefüllt, dafür Musik und Trubel überreichlich - bei der großen Menge an Gästen und ausgegebenen Essen nicht verwunderlich, so etwas zu hören. Dass ein Gastgeber es nie allen recht machen kann, kennt jeder von privaten Feiern.
Gleichwohl sind die Steinhagener Köche gut beraten, Kritik zu prüfen, um das Angebot weiter zu verbessern und nicht sozusagen an den Kunden vorbeizukochen - sei es bei der Speisen-Qualität, beim Preis-Leistungs-Verhältnis oder bei der Service-Organisation. Denn nichts wäre trauriger, als wenn diese tolle Veranstaltung ohne die verdiente Resonanz bliebe.
Aber auch die Besucher sollten die eigenen Erwartungen überprüfen: Möchten sie einen Köchemarkt, der ein großes Publikum anspricht und entsprechend auch Selbstbedienung, ein großes Zelt und viel Musik bietet? Oder erwarten sie ein kleines Fest der Genüsse in gediegener Atmosphäre? Die Stärke des Steinhagener Köchemarktes war es bislang, eine gelungene Mischung zu präsentieren. Und die Steinhagener können nur hoffen, dass die Wirte im kommenden Jahr erneut Spaß an diesem Konzept finden.

Artikel vom 05.05.2007