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Mit Blut auf
den Zähnen
nach Nordhorn

TuS N-Lübbecke beim Kinderfest

Lübbecke (Les). Seit Velimir Kljaic und Zlatko Feric das Sagen auf der Kommandobrrücke des Handball-Bundesligisten TuS N-Lübbecke haben, ist einiges anders geworden. Auch bei den Presse-Konferenzen vor den jeweiligen Punktspielen.

Die wichtigste Änderung: Bei jeder Pressekonferenz ist ein Mitglied der Mannschaft mit dabei, darf sich zu allen Dingen äußern. »Stargast« der gestrigen Sitzung war der isländische Nationaltorhüter Birkir Ivar Gudmundsson. Der freilich hatte Minuten vor Beginn der PK andere Dinge im Kopf als ausgerechnet Handball. Er hatte sich auf dem TuS-PC eine isländische Sport-Internetseite aufgerufen und studierte einen Bericht über Michael Jordan. Freilich ging's dort nicht um Basketball, sondern um - Golf.
Basketball-Heroe Michael Jordan und Golf-Superstar Tiger Woods hatten gemeinsam ein Golfturnier absolviert. Golf? Tatsächlich hat der TuS-Torverhüter ein riesiges Interesse an dieser Sportart. »Als ich noch jung war, habe ich in Island viel Golf gespielt.« Und der Isi war da richtig gut, hatte sich im Laufe der Zeit ein Handicap von sieben erspielt. »Das zu erreichen ist ja gar nicht so schwer. Aber dann längere Zeit auf diesem Level zu spielen schon sehr.« erzählt Gudmundsson, der es im Übrigen sehr bedauert, dass es in seiner Mannschaft keine richtigen Golfer gibt, mit denen er mal 'ne Runde absolvieren könnte. »Höchstens Stian Tönnesen kann ein bisschen Golf spielen,« lacht der Isi, der erst am letzten Wochenende, als der TuS spielfrei hatte, den Schläger geschwungen hatte. Da war er zu Gast beim Golfclub Wittekind in Vlotho-Exter. Und schwärmerisch fügt er seinen Ausführungen hinzu: »Golf nimmt zwar eine Menge Zeit in Anspruch. Aber man kann dabei so herrlich beim Spazieren gehen relaxen.«
Da hat man dann wieder den Kopf frei für andere Dinge. Wie beispielsweise den Kampf ggen den Abstieg mit dem TuS N-Lübbecke. Am Sonntag (Anwurf 17 Uhr) muss Gudmundsson mit dem TuS-N-Lübbecke zur HSG Nordhorn. Mit Sicherheit eine schwere Aufgabe, wollen doch die Nordhorner in diesem Jahr in die Champions-League.
Das Ziel der HSG beunruhigt und beeindruckt Gudmundsson nicht sehr und er konstatiert: »Nordhorn will doch nur in die Champions-League. Wir aber kämpfen um unser Leben. Wenn wir volle Pulle spielen und einhundert Prozent Kampf liefern, können wir gegen jede Mannschaft gewinnen, haben wir auch in Nordhorn eine Chance. Schließlich haben wir ja auch das Heimspiel nur mit zwei Toren Unterschied verloren. Und: Nordhorn darf ruhig Angst haben vor uns. Wir kommen mit Blut auf den Zähnen.«
Letzteres freilich wird erst am Sonntag aufgetragen. Am Samstag sollte das Blut weggewischt werden. Schließlich sind die Bundesliga-Akteure des TuS N-Lübbecke zu Gast beim Kinderfest in Lübbecke. Ab 10 Uhr ist vor dem Reisebüro Hermsmeier der TuS-Stand (mit Glücksrad und Dosenwerfen) aufgebaut, ab 13 Uhr werden immer mindestens zwei oder drei Bundesliga-Profis am Stand sein, werden Fragen beantworten, werden Autogramme geben.

Artikel vom 04.05.2007