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Werther ärgert sich über Halle

Bürger demonstrieren im Rathaus gegen Umsiedlung eines Milchviehbetriebs

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Die Botschaft, die gestern Abend aus dem Wertheraner Rathaus über den Berg nach Halle gerufen wurde, war eindeutig: »Stadt Halle, lös' deine Probleme selbst« - das fordern nicht nur zahlreiche Theenhausener, die sich gegen die Umsiedlung eines landwirtschaftlichen Großbetriebs von Halle nach Barnhausen einsetzen. Auch Politik und Verwaltung pflichteten den Demonstranten bei.

Wie mehrfach berichtet, plant die Stadt Halle, den Betrieb eines Haller Landwirts umzusiedeln, um ein Neubaugebiet realisieren zu können. Zwei alternative Standorte wurden ihm angeboten, darunter eine neun Hektar große Fläche im Grenzgebiet zwischen Barnhausen und Theenhausen.
Doch dagegen wollen sich die Anwohner wehren. Der Rathaussaal platzte gestern Abend aus allen Nähten. Mit Transparenten demonstrierten die Theenhausener in der Ratssitzung. Sie machten ihrem Ärger über das Verhalten der Stadt Halle im Rahmen der Einwohnersprechstunde Luft und äußerten ihre Sorgen.
So befürchten die Theenhausener negative Auswirkungen des geplanten Milchviehbetriebs mit 250 Großtiereinheiten und einer Option auf eine Biogasanlage. Von einer »Agrarfabrik«, die Gestank und Lärm verursacht, war gestern Abend die Rede.
Auch Bürgermeisterin Marion Weike äußerte ihr »Befremden« über das Verhalten der Stadt Halle. Am 12. April habe sie durch ein Telefonat mit Borgholzhausens Bürgermeister Klemens Keller von den Plänen erfahren, erst wenige Tage später habe es ein Gespräch mit der Stadt Halle gegeben.
Den Anwesenden konnte Marion Weike durchaus Mut machen: Das Grundstück, das die Stadt Halle und der Landwirt ins Auge gefasst haben, kann von Werther aus nur über den Weg zur Kläranlage Theenhausen aus erschlossen werden. Doch dieser ist im Besitz der Stadt Werther. »Das Wegerecht gibt es nur zur Erschließung der Ackerflächen, das gilt aber nicht für einen landwirtschaftlichen Großbetrieb«, betonte Marion Weike, die noch auf eine kurzfristige Einladung für ein Gespräch mit der Stadt Halle wartet.
Die Wertheraner Politiker sprachen sich dafür aus, in der Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Dienstag, 8. Mai, eine Resolution gegen das Vorhaben zu verabschieden. Bericht folgt

Artikel vom 04.05.2007