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Menschen im
Bünder Land
Manfred Beyer
Minigolfplatz-Betreiber

Es ist nie zu spät für ein neues Hobby. Vor fünf Jahren hatte Manfred Beyer nach eigener Einschätzung »keine Ahnung von Minigolf, heute bin ich fast ein Profi«. Und das mit 68. Seit 2002 betreibt der rüstige Rentner mit seiner Frau Ursula die Minigolfanlage am Haus des Gastes im benachbarten Börninghausen.
In frühester Kindheit kam Beyer nach Rödinghausen. Dort ging er zur Schule und absolvierte eine Maurer-Ausbildung. Viele Jahre lang war er »Haus- und Hof-Maurer« im Alten- und Pflegeheim Haus Wobker, dem heutigen Haus am Wiehen. Bei den handwerklichen Tätigkeiten ließ er es nicht bewenden. Er machte eine zweijährige Ausbildung zum Altenpfleger. Dann erwischte es ihn, die schwere körperliche Arbeit forderte ihren Tribut: Bandscheibenvorfall. An die Fortsetzung der Berufstätigkeit war nicht mehr zu denken. Wieder halbwegs fit, wollte Beyer die Hände jedoch nicht in den Schoß legen. Mit seiner Frau bewarb sich der Hobbymusiker, der lange mit den zwischen aufgelösten »Nonnenstein Musikanten« spielte, um die Bewirtschaftung der 18-Loch-Minigolfanlage in Börninghausen. Die Stadt Preußisch Oldendorf erteilte dem Ehepaar den Zuschlag. Und das machte sich mit Feuereifer an die Renovierung. Beiden hatte es vor allem die idyllische Parklandschaft mit Ententeich angetan, in die die Anlage eingebettet ist.
In den ersten zwei Jahren musste das Ehepaar die zunächst skeptischen Besucher überzeugen. Jetzt aber läuft es. Es hat sich herum gesprochen, dass die Anlage bestens gepflegt wird und dass es sich in der von Beyer angelegten Schutzhütte gut verweilen lässt.
Die Anlage ist rollstuhlgerecht. Nicht zuletzt deshalb ist sie zum Treffpunkt für mehrere Behindertensportgemeinschaften geworden. Aber auch Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. Eröffnet wird stets am 1. April, je nach Wetterlage kann die Anlage bis Anfang Oktober genutzt werden. Geöffnet ist sie dienstags bis samstags von 14.30 Uhr bis 19 Uhr, sonn- und feiertags von 10 bis 19 Uhr. Wenn möglich, greift der 68-Jährige selbst zum Schläger: »Es macht einfach Spaß, immer besser zu werden. Das hält fit«. Und die kleine Urenkelin staunt über die rüstigen Großeltern.
Rainer Grotjohann

Artikel vom 04.05.2007