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»Beliebtes Thema ist
wieder auf dem Tisch«

Hartmut Stickan (SPD) bezieht Stellung

Rahden (WB). Zu den Äußerungen von Landratskandidat Hartmut Heinen und Staatsekretär Günter Kozlowski zum möglichen Erhalt der Bahnlinie Rahden-Bassum bezieht Hartmut Stickan, SPD-Kreistagsmitglied aus Espelkamp, Stellung:

»Immer wieder vor Wahlen wird plötzlich das beliebte Thema ÝBahnstrecke Rahden-BassumÜ von einigen Politikern neu entdeckt. Diesmal von Herrn Heinen, der es eigentlich besser wissen sollte, ist er doch im Kreishaus für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig. Einen klaren Handlungsauftrag dazu hatte er bereits seit dem 8. Oktober 2003, als der ÖPNV-Ausschuss einstimmig folgendes beschlossen hat:
ÝDer Kreis Minden-Lübbecke beantragt die Aufnahme folgender Passage in der Rubrik 3.2 des Nahverkehrsplans: Der VVOWL wird aktiv darauf hinwirken, dass die Schienenstrecke von Rahden nach Bassum für eine potenzielle Reaktivierung gesichert wirdÜ«, erklärt Stickan in seinem Schreiben.
Als Ergebnis dieses Auftrages sei am 7. Juni 2006 von Herrn Heinen wie folgt berichtet worden:
»Seitens des Landes Niedersachsen und betroffener niedersächsicher Kommunen besteht nach einem Gespräch in Sulingen kein Interesse am Erhalt dieser Bahnstrecke. Alternativen böten sich an zur Nutzung als Draisinenstrecke oder für Fahrten der Museumseisenbahn Rahden. Letztere habe bereits Interesse signalisiert. Ein Grundsatzbeschluss, dieses mit Mitteln aus Leader+ zu fördern, liegt vor. Eine Kofinanzierung könnte mit Mitteln aus Beschäftigungsförderprogrammen erfolgen. (Ausschuss für Strukturförderung und ÖPNV 7. Juni 2006).«
Obwohl bereits schon wieder ein Jahr vergangen ist, seien sowohl Stickans damaliger Vorschlag einer Draisinenstrecke bis zum Nordpunkt oder alternativ eine Fahrt mit der Museumseisenbahn bis zum Wagenfelder Moor vom Amtsleiter nicht weiter verfolgt worden.
Stickan in seinem Schreiben weiter: »In der Zwischenzeit sind bereits ein Teilstück der Schienenverbindung in Sulingen abgebaut, die Kreuzungsbereiche mit den Kreisstraßen in Rahden (K 57) und in Pr. Ströhen entwidmet worden. Dieses alles weiß Herr Heinen, warum schürt er jetzt mit Herrn Kozlowski wieder neue Hoffnungen? Leider nur eine schlechte Wahlkampfluftblase. Schade, von einem Landratskandidaten sollte man mehr Verlässlichkeit und Ehrlichkeit erwarten dürfen.
Wenn er aber schon mit dem Staatssekretär gesprochen hat, hätte er stattdessen vehement für den Erhalt des Verkehrsverbundes VVOWL mit Sitz in Bielefeld werben sollen und den Plänen der Landesregierung widersprechen, diesen aufzulösen und den Sitz nach Münster zu verlegen«, erklärt der SPD-Politiker.
Wenn der ÖPNV erst einmal zentral aus Münster organisiert werde, gerate ein Randbereich wie die Bahnstrecke nach Rahden schnell in den Hintergrund. Dann sei vielleicht auch die Strecke Rahden-Bünde wieder in Gefahr. »Schade, offensichtlich hat Herr Heinen diese Chance vertan«, meint Stickan.

Artikel vom 04.05.2007