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Klimaschutz
geht jeden an

Stadt gibt Broschüre heraus

Von Matthias Band
und Jan Hirscher
Löhne (LZ). 30 Grad im April, Landwirte klagen über Ernteausfälle, in den Alpen schmelzen die Gletscher. »Doch noch ist nichts zu spät. Jeder kann etwas für den Klimaschutz tun«, sagt Petra Schepsmeier. Am 12. Mai gibt die Löhner Umweltberaterin eine Broschüre heraus, in der sich viele Tipps zum Energiesparen finden.

Handeln statt Heulen lautet Schepsmeiers Motto. »Es gibt so viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Das geht schon beim Wäschetrocknen los«, sagt die Umweltberaterin. Wäscheleine statt Wäschetrockner fordert sie. »Aber auch der Weg zum Bäcker bietet Sparpotential.« In Löhne würden täglich 1,1 Millionen Kilometer mit dem Auto zurückgelegt. Das hätten Untersuchungen ergeben. Davon seien mehr als 60 Prozent innerstädtische Fahrten mit weniger als drei Kilometern Strecke. »Wir müssen diesen Anteil reduzieren.«
Jeder Bürger in Deutschland produziere jährlich 10 Tonnen Kohlendioxid. Damit seien wir Spitze in der EU. Zum Vergleich: ein Afrikaner 0,3 Tonnen, ein Inder 1,1 Tonnen. »40 Prozent Kohlendioxid weniger kann jeder für sich schaffen«, sagt Petra Schepsmeier. »Zum Beispiel nicht mehr baden, sondern duschen und beim Einseifen das Wasser abstellen.« Allein 800 Kilo Kohlendioxid weniger könne jeder durch solche Sofortmaßnahmen im Jahr produzieren.
Neben diesen Sofortmaßnahmen empfiehlt Petra Schepsmeier eine Umstellung auf Öko-Strom. »Der Strom kommt dann aus Wasserwerken oder Windkraftanlagen«, erklärt die Umweltberaterin. Sie informiert auch über die verschiedenen Anbieter. Bis zu 2 000 Kilo Kohlendioxid weniger könne ein Anbieterwechsel bringen. Zweiter Strom-Tipp: Energiesparlampen. Das brächte pro Lampe eine Stromersparnis von bis zu 80 Prozent. Ein weiteres Rezept sei zum Beispiel der Kauf von Steckerleisten, um Stand-by-Geräte wie Stereoanlagen oder Fernseher vom Netz zu trennen.
Energieberaterin Gabriele Konieczny rät Hauseigentümern darüber hinaus zu einer Gebäudesanierung. »Ein altes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern produziert etwa 14 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Mit einer Sanierung kann ich davon bis zu 8,4 Tonnen einsparen.« Etwa 45 000 Euro müsse man dafür investieren.
Für weitere Infos stehen Petra Schepsmeier unter & 0 57 32 /10 03 62 und Gabriele Konieczny unter & 0 57 32 / 10 03 84 zur Verfügung.

Artikel vom 04.05.2007