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»Ekhov« als Keimzelle des Dorfes

Kleinste Ortschaft der Stadt Büren: Eickhoff hat heute etwa 100 Einwohner

Eickhoff bildet mit knapp 100 Einwohnern die kleinste Ortschaft der Stadt Büren und liegt im Westen des Stadtgebietes an der Grenze zum Kreis Soest. Das Dorf hat seinen Namen vom in einer Urkunde aus dem Jahre 1468 so genannten »Ek-hov«, der die Keimzelle des Ortes bildete. Ein genaueres Gründungsdatum gibt es nicht.

Geprägt wurde die Entwicklung durch die Randlage an der jetzigen Kreisgrenze, die bis etwa 1800 gleichzeitig die Grenze zwischen den damals selbstständigen Staatsgebilden Fürstbistum Paderborn und Erzbistum Köln bildete. Häufige Streitigkeiten und Plünderungen an dieser Grenze führten dazu, dass sich die auf einzelnen Höfen lebenden Bewohner der Gegend im jetzigen Dorf Eickhoff ansiedelten - auch, um sich gegenseitig schützen zu können.
Anfangs gehörte Eickhoff zum Nachbarort Steinhausen, erst 1811 erhielt es die politische Selbständigkeit und behielt diese bis zur Kommunalreform im Jahre 1975. Kirchlich gehört es zur Pfarrei Steinhausen. Die erste Kapelle entstand 1734, die 1909 durch die jetzige ersetzt wurde.
Alle Einwohner lebten direkt von der Landwirtschaft als selbstständige Bauern sowie auf den Höfen beschäftigte Knechte und Mägde. Handwerksbetriebe mit einem für das Einkommen ausreichenden Kundenstamm im Ort haben sich nie angesiedelt. In den 1950-er Jahren erlaubte die zunehmende Mechanisierung eine Bewirtschaftung der Höfe mit erheblich weniger Arbeitskräften.
Ab den 1980-er Jahren führte die Einkommensent-wicklung in der Landwirt-schaft dazu, dass mehrere Betriebe ganz aufgaben oder nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet werden. Wegen der nun im Ort fehlenden Arbeitsplätze pendeln viele Einwohner zum Broterwerb in die benachbarten Städte bis hin zum etwa 30 Kilometer entfernten Paderborn oder sogar darüber hinaus.
Das Ortsbild wird durch die landwirtschaftlich genutzten Gebäude geprägt, auch wenn sie nicht mehr ihrem ursprünglichen Zweck dienen oder sogar leer stehen, historische Bausubstanz gibt es nicht. Der Bau von neuen Wohnhäusern durch Auswärtige hat praktisch nicht stattgefunden. Dadurch bedingt gibt es auch keine Siedlung oder ein Neubaugebiet. Infolgedessen hat es keinen Zuwachs in den Einwohner-zahlen gegeben. Im Gegenteil: Der langjährige Durchschnitt von etwa 130 Einwohnern ist auf nun unter 100 gesunken. Die Ausnahme bildete die Kriegs- und Nachkriegszeit, als Eickhoff durch Ausgebombte und Flüchtlinge 250 Einwohner zählte.
Sozialer Mittelpunkt des Dorfes ist die ehemalige Schule, in der bis 1968 unterrichtet wurde und die heute als Dorfgemeinschaftshaus dient. Die Freiwillige Feuerwehr bildet den einzigen Verein im Ort, die bei praktisch allen örtlichen Veranstaltungen als trei-bende Kraft auftritt, natürlich aktiv unterstützt von der übrigen Dorfgemeinschaft. In anderen Vereinen orientieren sich die Eickhoffer insbesondere zu den Nachbarorten Langenstraße-Heddinghausen und Steinhausen.

Artikel vom 04.05.2007