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Der Trick mit
dem Knick für
jedes Büro

Neue Erfindung aus Delbrück

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Delbrück (WV). Krumm und schief gefaltet -Êso erhielt Christoph Protte regelmäßig Post von einem Geschäftspartner. Anfangs hatte er sich nur gewundert, später drüber gelacht und sich dann aber ernsthaft Gedanken gemacht. Ausgebrütet hat der findige Delbrücker Maschinenbautechniker nun eine ebenso pfiffige wie praktische Idee.

Bereits vor 13 Jahren landete der innovative Erfindergeist von Christoph Protte einen Volltreffer. Damals brachte der heute 39-Jährige die -Êwas lag im Delbrücker Land näher -Êultimative Spargelschälmaschine auf den Markt. »Davon haben wir bis heute rund 1000 Stück verkauft und sind europaweit führend auf dem Markt«, erzählt Protte von der Erfolgsgeschichte der Maschine »made in Delbrück«. In vielen Märkten und bei den Spargelbauern ist sie derzeit im Dauereinsatz.
Jetzt sorgt Protte, der im Alltag über viele Dinge stolpert, die man eigentlich besser machen könnte, mit der Briefpapierfalzmaschine erneut für Furore. Auf der Erfindermesse in Genf heimste das ebenso simple wie geniale Gerät bereits die Silbermedaille im Bereich Büro- und Organisationsmittel ein. Es findet auf jedem Schreibtisch Platz und erleichtert die Arbeit auf ganz simple Art.
Wer guten Geschäftspartnern, netten Kunden oder auch Behörden einen Brief schicken möchte, der will auch, dass dieser ordentlich aussieht. Doch beim Falten für die länglichen DL-Umschläge trifft man oft nicht die richtigen Maße. Entweder macht man den ersten Knick zu früh oder zu spät, so dass schließlich die Proportionen nicht mehr stimmen. Das ist ärgerlich und hinterlässt bisweilen auch einen schlampigen Eindruck.
Der Brieffalter von Christoph Protte macht Schluss damit. Der Papierbogen wird einfach in das wie eine flache Kiste aussehende Gerät gelegt, Klappe zu und schon haben die zwei Schwerter aus Edelstahl an der richtigen Stelle den Knick gemacht. Jetzt kann das Papier problemlos zusammengelegt werden und passt genau in den Briefumschlag.
»Not macht halt erfinderisch«, sagt Protte zu seinem Trick mit dem Knick, der Vereinen, Büromitarbeitern, Kleinbetrieben und auch Privatkunden die Arbeit künftig erleichtern soll.
»Mit minimalem Aufwand -Êalso ohne Hightech -Êerzielt die Falzmaschine ein hervorragendes Ergebnis«, sagt auch Helmut Dorenkamp, der das Gerät auf der Erfindermesse vorstellte. »In Genf hat die Brieffalzmaschine absolut überzeugt, wir hatten eine große Resonanz an unserem Stand«, ist Dorenkamp überzeugt, dass der Brieffalter aus Delbrück Zukunft hat.
Der Prototyp besteht bisher noch aus Holz und den Edelstahlschwertern, Christoph Protte kann sich aber auch eine Gestaltung aus Plexiglas vorstellen. Das Patent ist jedenfalls angemeldet. Um mit dem praktischen Bürohelfer jetzt auf den Markt gehen zu können, sucht er Partner für die Produktion und Vermarktung seiner Erfindung. Er hofft, dass vielleicht auch die großen Büroartikelhersteller wie Leitz, Herlitz oder Elba Interesse an seiner Erfindung finden. Erste Kontakte sind während der Erfindermesse bereits geknüpft worden.
Wenn sich aber niemand für Produktion und Vermarktung findet, will der Delbrück auch dies in Eigenregie machen. Doch eigentlich brütet sein Erfindergeist schon wieder eine neue Idee aus. Davon wird aber vorerst nichts verraten. Schließlich lässt man sich gute Ideen ja nicht so einfach wegschnappen.

Artikel vom 09.05.2007