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Zweiter Anlauf fürs Kellerduell

Fußball-Kreisliga: Brackwede »im Recht« - FC Jugos droht die Auflösung

Altkreis (vos/toki). 22 Spieler standen bereit, doch der Fußball rollte nicht. Weil kein Schiedsrichter zur Stelle war, fiel das A-Liga-Kellerduell zwischen Spvg. Steinhagen II und SV Brackwede am Sonntag aus. Doch schon heute wird das Spiel nachgeholt.

Obwohl sie wussten, dass ein Ersatz-Schiedsrichter kommen würde, war ein Großteil der Brackweder nach der vorgeschriebenen Wartezeit von einer dreiviertel Stunde wieder nach Hause gefahren. Als der neue Referee dann um 15.50 Uhr - also nur fünf Minuten zu spät - am Cronsbach eintraf, war der Anpfiff nicht mehr möglich. Dem Unparteiischen blieb nichts anderes übrig, als die Vorkommnisse im Spielbericht einzutragen sowie sich unverrichteter Dinge auf den Heimweg nach Lemgo zu machen. Seine Verärgerung war, trotz der 48 Euro Fahrtgeld, nachvollziehbar.
Doch die Brackweder haben sich mit Blick auf das Regelwerk nichts vorzuwerfen. »Es ist zwar sportlich und moralisch nicht toll, aber sie waren im Recht«, bestätigte gestern Hans-Günter Mrkwa vom Fußball-Kreis Bielefeld/Halle auf Anfrage. »45 Minuten muss man warten - egal ob auf den Gegner oder einen Schiedsrichter. Was darüber hinaus passiert, ist Verhandlungssache.«
Demnach ist die Rechtslage eindeutig. Das sehen auch die Steinhagener so und haben sich deshalb schon vor einer offiziellen Entscheidung des Fußballkreises oder des Staffelleiters unbürokratisch mit den Brackwedern auf eine Neuansetzung geeinigt. Bereits am heutigen Abend soll im Steinhagener Cronsbach-Stadion um 19.30 Uhr angestoßen werden.
Rechnerisch hat FC Jugos Künsebeck noch eine Minimalchance auf den B-Liga-Verbleib. Die 1:7-Klatsche seiner Jungs beim Tabellenneunten Südwestfeld aber bestätigte die Befürchtungen von Trainer Sasa Mitrovic: »Einige Spieler haben schon aufgegeben.« TuS Hoberge-Uerentrup zog dank des 2:0-Auswärtssieges in Steinhagen an den Künskern vorbei und beförderte Spvg-Drittvertretung wieder in die Gefahrenzone. Zwar beträgt der Künsebecker Abstand auf Rang 14 nur einen Zähler. Aus eigener Kraft kann es der FC aber nicht mehr schaffen.
Da Solbad Ravensberg in der Fußball-Bezirksliga wahrscheinlich den dritten Absteiger aus dem Kreis stellen wird, bedeutet der drittletzte Rang nicht einmal ein Relegationsspiel. Sasa Mitrovic macht sich große Sorgen um die Zukunft des Klubs und sagt: »Diese Mannschaft verkörpert die letzte Generation jugoslawischer Spieler im Umkreis. Nachwuchs ist erst mal nicht in Sicht.« Da der FC nur mit einem Seniorenteam am Spielbetrieb teilnimmt, droht laut Mitrovic sogar die Auflösung: »Wir haben kaum finanzielle Möglichkeiten. Der Vorstand besteht lediglich aus drei Leuten.« Der Trainer selbst wird nach Jahren sein Amt abgeben. Ob Co-Trainer Sasa Jankovic weiter zur Verfügung steht, ist unklar.

Artikel vom 03.05.2007